Bewerbungen besonders machen

Bewerbungen müssen auffallen – das ist die Devise, wenn es um die Gestaltung der Bewerbung geht. Dennoch dürfen Bewerber es dabei nicht übertreiben, denn eine zu auffällig gestaltete Bewerbungsmappe kann genauso schnell nach hinten losgehen.

Auch wenn man mit der eigenen Bewerbung punkten will, sollte man diese immer dem Job und dem Unternehmen entsprechend gestalten. Wer eine besonders beeindruckende Bewerbung gestalten will, hat dafür viele Möglichkeiten, die sich aber je nach Job und Unternehmen deutlich unterscheiden.

Die ausgefallene Bewerbung für kreative Berufe

In kreativen Berufen fällt es nicht schwer, die Bewerbungsmappe besonders auffällig zu gestalten. So kann ein Grafiker beispielsweise zunächst mit einer witzigen Postkarte auf sich aufmerksam machen. Ziel ist es, erst einmal das Interesse der Personaler zu wecken. Ist dieser Schritt geschafft, geht es an den nächsten Schritt, in dem die Bewerbungsmappe angefordert wird.

Auch hier sollte die Kreativität wieder deutlich werden, um den Personaler von der Eignung für den jeweiligen Job zu überzeugen. In den kreativen Berufen dürfen es dann durchaus ein knalliges Deckblatt, bunte Farben, witzige Schriften oder verschiedene Malereien und Zeichnungen sein, die in die Bewerbung mit einfließen.

Zu ausgefallen ist das Aus für den Job

Wer allerdings außerhalb der kreativen Berufe einen Job sucht, der muss anderweitig seine Bewerbung gestalten, um sie von der Masse abzuheben. Hier kann es schon eine Hilfe sein, auf eine andere Schriftart, als Times New Roman oder Arial zu setzen. Ein Deckblatt mit einem ausgefallenen, aber seriösen Foto, das zum Beispiel in Schwarz-Weiß daher kommt, wäre eine Möglichkeit.

Auch der Verzicht auf die klassischen weinroten und schwarzen Bewerbungsmappen kann sinnvoll sein. Doch zu viel Farbe sollte man hier nicht bekennen. Sinnvoll ist vielleicht ein Wasserzeichen auf den Bewerbungsunterlagen, das aus Motiven, passend zum Unternehmen besteht. Doch auch hier gilt: Solche Bewerbungsmappen kommen bei konservativen Unternehmen trotz aller Mühen selten zum Zuge. Es muss in solchen Unternehmen also mit sehr kleinen, unauffälligen Details gearbeitet werden, damit man die Bewerbungsmappe gestalten und so Eindruck hinterlassen kann.

Die eigene Homepage als Teil der Bewerbung

Immer beliebter bei Bewerbern wird eine eigene Bewerbungshomepage. Sie bietet Bewerber und Personaler viele Vorteile, kann aber auch einige Nachteile mit sich bringen. Deshalb sollten stets beide Seiten der Medaille betrachtet werden.

Vielfach wird beispielsweise betont, dass die Bewerbungshomepage das Bewerben an sich erleichtert. Statt aufwändig gestalteter Bewerbungsmappen, die per Post an die Unternehmen verschickt werden, soll eine kurze E-Mail mit Link zur eigenen Bewerbungshomepage ausreichen. Doch auf diese Weise auf die eigene Bewerbungshomepage hinzuweisen, erweist sich in den meisten Fällen als Fehler. Das tatsächliche Interesse an der ausgeschriebenen Stelle wird nicht hinreichend belegt.

Besser ist es, wenn ein persönliches Anschreiben und zumindest ein Kurz-Lebenslauf per Mail oder Post an das Unternehmen verschickt werden. Darin kann auf die Bewerbungshomepage hingewiesen werden. Allerdings müssen Lebenslauf und Anschreiben so ansprechend und informativ gehalten sein, dass sie auch ohne Bewerbungshomepage punkten können, denn oft fehlt Personalern die Zeit, sich die Bewerbungshomepage jedes Bewerbers anzusehen.

Wann eine Bewerbungshomepage sinnvoll ist

Sinnvoll kann die Bewerbungshomepage vor allen Dingen dann sein, wenn die Bewerbung auf eine Stelle erfolgt, die mit medialen Inhalten zu tun hat. Wer sich als Programmierer, Web-Designer oder Online-Redakteur bewirbt, kann mit der eigenen Bewerbungshomepage punkten. Hiermit kann dem potenziellen Arbeitgeber aufgezeigt werden, dass man sich mit dem Medium Internet sehr gut auskennt.

Auch eine gewisse Kreativität, sowie die Fähigkeiten und Fertigkeiten in den Bereichen Programmieren, HTML und Co. können sehr gut dargestellt werden. In solchen Berufen kann die Bewerbungshomepage also eine Art Arbeitsprobe darstellen. In anderen Bereichen lohnt sich das Anlegen einer eigenen Bewerbungshomepage dagegen kaum.

Worauf bei der Bewerbungshomepage zu achten ist

Damit die Bewerbungshomepage den gewünschten Erfolg erzielen kann, müssen einige Punkte beachtet werden. So sollte auf zu grelle Farben verzichtet werden. Auch müssen gängige und gut lesbare Schriften angewendet werden. Bei sehr ausgefallenen Schriftarten besteht stets die Gefahr, dass diese aufgrund fehlender Installation am Rechner des Personalers nicht korrekt angezeigt werden können.

Die Bewerbungshomepage sollte zudem sehr übersichtlich gestaltet sein, so dass sich Personaler schnell darauf zurecht finden. Wichtig ist eine klare Navigation. Hinterlegte Arbeitszeugnisse und Co. sollten per PDF zur Verfügung gestellt werden. So können sie heruntergeladen und ausgedruckt werden.

Sinnvoll kann es überdies sein, wenn die Bewerbungshomepage mit einem Passwort gesichert ist. Das schützt vor dem Zugriff Dritter auf die persönlichen Daten. Durch die Vergabe verschiedener Passwörter kann den Unternehmen stets eine auf sie zugeschnittene Bewerbungshomepage angezeigt werden.

Private Fotos, Informationen und Co. haben auf der Bewerbungshomepage natürlich nichts zu suchen. Unabdingbar ist allerdings eine Kontaktmöglichkeit, die neben der E-Mail-Adresse auch Telefonnummer und Postanschrift aufzeigt.

Die Arbeitsprobe in der Bewerbung: Sinn oder Unsinn?

In manchen Berufszweigen sind sie unersetzbar: die Arbeitsproben. So wollen Arbeitgeber, die Journalisten oder Grafiker suchen, gerne wissen, wie der Bewerber arbeitet. Schon in der Stellenausschreibung wird deshalb eine Arbeitsprobe angefordert, die der Bewerbung beizufügen ist. In anderen Berufen hingegen sollte auf die Arbeitsprobe in den allermeisten Fällen verzichtet werden.

Generell gilt: Wird keine Arbeitsprobe verlangt, dann sollte auch keine den Bewerbungsunterlagen beigefügt werden. Zusätzliche Arbeitsproben plustern die Bewerbung auf, für den Personaler geht das mit einem Mehraufwand bei der Durchsicht der Unterlagen einher, was die meisten Personaler nicht gutheißen. Dennoch kann es gerade in kreativen Berufen sinnvoll sein, eine Arbeitsprobe beizulegen. Hier ist allerdings die Regel: Werden keine Arbeitsproben verlangt, sollte unaufgefordert nur eine Arbeitsprobe beigefügt werden. Sind die Proben dagegen zentraler Bestandteil der Bewerbungsunterlagen, dürfen es bis zu drei Arbeitsproben sein.

Das richtige Format der Arbeitsprobe

Wer den Bewerbungsunterlagen eine Arbeitsprobe beilegen möchte, sollte ebenfalls auf das richtige Format selbiger achten. Hierbei gilt: Power-Point-Präsentationen sind schön und gut, aber gerade bei kleineren Unternehmen ist davon auszugehen, dass diese nicht immer mit der aktuellsten Software ausgestattet sind. Dann ist es wenig sinnvoll, eine solche Präsentation beizulegen.

Ebenfalls sollte die Arbeitsprobe nicht unbedingt auf Datenträgern eingereicht werden, denn in vielen Firmen besteht ein Verbot, fremde Datenträger zu nutzen. Die Gefahr von Viren und Schadsoftware ist zu groß. Die Arbeitsprobe lässt sich natürlich auch auf Papier drucken, hier ist zu beachten, dass Fotos, Skizzen und Entwürfe möglicherweise verkleinert werden müssen. Denn die Arbeitsprobe sollte immer an das übliche DIN-A4-Format der Bewerbungsmappe angepasst werden.

Qualität statt Quantität

Eine Arbeitsprobe bietet dem Bewerber die Chance, seine Stärken deutlich zu präsentieren. Gleichermaßen besteht aber auch die Gefahr, dass Schwächen des Bewerbers über die Arbeitsprobe deutlich werden. Deshalb sollten die der Bewerbungsmappe beigefügten Arbeitsproben besonders sorgfältig ausgewählt werden. Nur eine Arbeitsprobe, die wirklich gelungen ist und der ausgeschriebenen Stelle entspricht, macht also Sinn. Ein Journalist, der sich für die Sparte Wirtschaft interessiert und bewirbt, sollte dementsprechend Artikel aus dem Wirtschaftsbereich als Arbeitsprobe beilegen. Lifestyle-Themen können zwar von einer gewissen Flexibilität zeugen, sollten aber nur bedingt eingereicht werden.

Das Empfehlungsschreiben: Mehr Chancen bei der Bewerbung

Das Empfehlungsschreiben, das auch als Referenzschreiben bekannt ist, wird in der Regel von einer dritten Person ausgestellt. Es unterscheidet sich vom Arbeitszeugnis deutlich: Zum einen ist das Empfehlungsschreiben eine freiwillige Angelegenheit, ein Bewerber hat also kein Anrecht auf das Erstellen eines solchen Schreibens. Andererseits muss es nicht zwingend vom bisherigen Arbeitgeber ausgestellt werden, auch Professoren, Dekane, Lehrer, Sportverbandspräsidenten, die die langjährige ehrenamtliche Tätigkeit beschreiben können, und viele andere kommen in Frage. Lediglich Freunde und Familie sind nicht geeignet, um ein Empfehlungsschreiben zu erstellen.

Weiterhin sollte der Aussteller des Empfehlungsschreibens einen gewissen Ruf in einer Branche haben. Er muss mit dem Bewerber, für den er die Empfehlung ausstellt, zusammen gearbeitet haben und ihn beurteilen können. Neben der Auflistung, wann und in welchem Bereich man zusammen gearbeitet hat, sollten auch besonders positive Eigenschaften des Bewerbers erwähnt werden, sowie eine Prognose dessen weiterer Entwicklung in der Zukunft.

Die Bedeutung des Empfehlungsschreibens

Bisher wurden Empfehlungsschreiben vorwiegend in England und den USA genutzt, wo es das qualifizierte Arbeitszeugnis nicht gibt. Seit einigen Jahren setzt es sich aber auch in Deutschland durch, zunächst nur bei Hochschulabsolventen, immer häufiger aber genauso bei klassischen Bewerbungen.

Dem Empfehlungsschreiben wird von Personalern häufig noch mehr vertraut als dem klassischen Arbeitszeugnis, denn dieses kann hinsichtlich der richtigen Formulierung durchaus eingeklagt werden, was beim Empfehlungsschreiben nicht der Fall ist. Da viele Personaler die Referenzen aber auch überprüfen, müssen Bewerber im Vorfeld klären, ob der Aussteller des Schreibens bereit ist, auch telefonisch oder via E-Mail für Rückfragen zur Verfügung zu stehen. Sind diese Punkte geklärt, können Bewerber, die ihrer Bewerbungsmappe ein Empfehlungsschreiben beilegen, aber durchaus einen Vorsprung vor Mitbewerbern erhalten.

Empfehlungsschreiben muss in Zusammenhang mit angestrebtem Beruf stehen

Zu beachten ist beim Empfehlungsschreiben ebenfalls, dass es deutlich bestimmte Qualifikationen des Bewerbers hervorhebt. Diese müssen, damit die Empfehlung Sinn macht, natürlich in direktem Zusammenhang mit der ausgeschriebenen Stelle stehen. Wer sich im Handel bewirbt, braucht kein Empfehlungsschreiben, das über seine buchhalterischen Kenntnisse informiert.

Perfekte Bewerbungsfotos

Obwohl Bewerbungsfotos aufgrund des Antidiskriminierungsgesetzes (AGG) von 2006 womöglich bald der Vergangenheit angehören, damit Menschen wegen ihrer ethnischen Zugehörigkeit oder Hautfarbe nicht diskriminiert werden, ist das Bewerbungsfoto doch nach wie vor ein fester Bestandteil der Bewerbung. Eine Studie hat sogar ergeben, dass bis zu 50 Prozent der Bewerber allein schon aufgrund von schlechten Bewerbungsfotos vor dem weiteren Auswahlverfahren aussortiert werden. Ein sympathisches Erscheinungsbild auf dem Bewerbungsfoto kann also manch einen Personaler überzeugen.

Professionelle Fotos

Aber was macht die perfekten Bewerbungsfotos aus? Das Wichtigste ist, dass die Bewerbungsfotos professionell gemacht werden. Sowohl private Schnappschüsse als auch Bewerbungsfotos aus dem Passbildautomaten sollten auf keinen Fall in die Bewerbung. Schließlich finden sich die meisten Bewerbungsfotos auf dem Lebenslauf wieder, sodass die Qualität des Bildes sofort auffällt, sobald sich der Personaler dem Lebenslauf widmet. So gut wie jedes Fotostudio bietet professionelle Bewerbungsfotos schon ab etwa 12 Euro an. Zum Service gehört meist, dass dem Kunden gezeigt wird, welche Pose er für die Bewerbungsfotos einzunehmen hat und oft auch noch die anschließende Retuschierung von Augenringen oder Hautunreinheiten auf den Bewerbungsfotos. Am besten lassen Sie unterschiedliche Fotos in unterschiedlicher Kleidung und vor verschiedenen Hintergrundfarben machen, sodass Sie sich am Ende das beste Foto aussuchen können. Der Fotograf bewahrt das Negativ auf, sodass Abzüge relativ günstig sind. Aber auch CD-ROMs von den Bewerbungsfotos lassen sich heutzutage anfertigen.

Format und Farbe

Bewerbungsfotos sollten so seriös wie möglich wirken, deshalb sollte auf Experimente verzichtet werden. Das könnte als Ablenkungsmanöver interpretiert werden. Traditionelle Bewerbungsfotos sollten im Porträtformat erstellt werden. Das bedeutet, das Foto zeigt nur den Kopf, den Hals und einen Teil der Schultern und der Brust. Die Maße von Bewerbungsfotos sollten bei etwa 4,5 x 6 cm oder 5 x 7 cm oder auch bei 6 x 9 cm liegen. Auf einem Deckblatt kann das Bewerbungsfoto auch schon mal größer sein. Ob es sich dabei um Farbfotos oder um Schwarz-Weiß-Fotos handelt, bleibt Ihnen überlassen, wichtig ist nur, dass die Fotos über eine gute Qualität verfügen. Dazu gehört, dass bei den Bewerbungsfotos auch Kleinigkeiten beachtet werden, wie beispielsweise der richtige Kontrast zwischen dem Hintergrund und der Kleidung des Bewerbers, oder dass es keine Lichtspiegelungen in der Brille oder auf fettiger Haut gibt. Ein weißer Rand wertet das perfekte Bewerbungsfoto auf. Auf andersfarbige Ränder sollte lieber verzichtet werden. Bei Bewerbungsfotos, die für Online-Bewerbungen eingescannt werden, ist außerdem zu beachten, dass die Fotos so groß sind, dass sie im Falle eines Ausdrucks mit einem Farbdrucker die gleiche Bildqualität beibehalten, wie das „richtige“ Foto.

Styling und Posing

Welche Kleidung die richtige für die Bewerbungsfotos ist, hängt ganz von der Branche ab, in der man sich bewirbt. Sie sollte dem Beruf angemessen und im Zweifelsfall eher konservativer als zu leger sein. Mit einem seriösen Kostüm oder einem Sakko kann man kaum etwas falsch machen. Auf grelle Farben und übertriebenes Make-up sollte verzichtet werden. Das Foto sollte jedoch auch nicht zu trist sein. Der Fotograf sollte darauf achten, dass es einen klaren Kontrast zwischen dem Gesicht des Bewerbers und dem Hintergrund des Bewerbungsfotos gibt. Manche Fotografen bieten zu den Bewerbungsfotos auch zusätzlich das Styling gleich mit an. Denn neben der Kleidung und dem Make-up – Puder verhindert eine glänzende Haut – sollte auch auf die Frisur geachtet werden. Die Haare dürfen nicht zu sehr ins Gesicht fallen und auch nicht ungewaschen oder ungekämmt wirken.

Auch im besten Outfit und mit dem besten Make-up können Bewerbungsfotos manchmal misslingen. Das kann am falschen Posing liegen. Obwohl Fotografen gerne die klassische Pose bevorzugen, in der man im Halbformat in die Kamera blickt und bis zum Brustkorb zu sehen ist, hat doch jeder seine eigene „Schokoladenseite“, die es zu entdecken gilt. Da Bewerbungsfotos dazu da sind, die eigene Person so gut wie möglich zu verkaufen, sollte man sich beim Fotografen die Zeit nehmen und verschiedene Posen sowohl im Sitzen als auch im Stehen auszuprobieren. Schauen Sie nett, freundlich und mit einem kleinen Lächeln in die Kamera.

Wie wird das Bewerbungsfoto angebracht?

Ist das perfekte Bewerbungsfoto erst einmal gemacht, muss es noch richtig in der Bewerbung platziert werden. Kleben Sie das Foto oben rechts auf den Lebenslauf. Benutzen Sie dabei aber keinen Klebestift, sondern eher Klebestreifen, die sich leicht wieder ablösen lassen. Verzichten Sie auf Briefklammern, da diese das Foto zerkratzen könnten. Tackern ist ebenfalls nicht die eleganteste Lösung. Bevor Sie das Foto auf dem Lebenslauf befestigen, schreiben Sie Ihren Namen mit einem wasserfesten Faserstift auf die Rückseite des Bewerbungsfotos. Fall es im Personalbüro vom Lebenslauf entfernt wird, kann es Ihnen dann dennoch zugeordnet werden.

Das Motivationsschreiben

Das Motivationsschreiben. Foto: loufre / pixabay.com

In einem Motivationsschreiben schildern Sie im Fließtext, warum gerade Sie der oder die Richtige für die ausgeschriebene Stelle oder für einen Studienplatz sind. Dieser Teil der Bewerbung erfüllt also den Zweck der positiven Selbstdarstellung, um sich so von der restlichen Bewerbermasse abzuheben. Folglich handelt es sich dabei um einen der aussagekräftigsten und kreativsten Teile einer Bewerbung. In der Regel folgt es nach dem Anschreiben und dem Lebenslauf, wird daher oftmals auch als “3. Seite” bezeichnet.

Das Motivationsschreiben ist ein relativ neuer Bestandteil der Bewerbung und wird vor allem im englischsprachigen Ausland häufig in der Bewerbung gefordert. In Deutschland sollte man ein solches Motivationsschreiben nur dann verfassen, wenn es ausdrücklich gewünscht ist. Ähnlich wie das Bewerbungsanschreiben soll es den zukünftigen Arbeitgeber davon überzeugen, dass ausgerechnet man selbst für die Stelle perfekt ist. Im Gegensatz zum Anschreiben wird im Motivationsschreiben der Fokus jedoch noch stärker auf die persönliche Motivation gelegt. Warum möchten Sie ausgerechnet in diesem Job und in dieser Firma arbeiten und was hat das Unternehmen davon, Sie einzustellen? Das sind die Fragen, die ein Motivationsschreiben beantworten sollte.

Werbebrief in eigener Sache: Den Bezug zum Lebenslauf schaffen

Im Motivationsschreiben gilt es, die Fakten aus dem Lebenslauf in einer ausführlicheren und persönlichen Art und Weise zu formulieren. Heben Sie Ihre Qualifikationen, Erfahrungen und Kompetenzen auf kreative Art hervor und begründen Sie ganz konkret und persönlich, warum gerade Sie die Stelle bekommen sollten. Lenken Sie dabei den Fokus auf die Highlights in Ihrem Lebenslauf, verlieren Sie jedoch auch nicht den Bezug zu den geforderten Qualifikationen aus den Augen.

Anders als das Bewerbungsanschreiben und der Lebenslauf ist das Motivationsschreiben nicht so schematisiert und unterliegt keinen bestimmten Formkonventionen. Nutzen Sie also den Gestaltungsspielraum, um Ihre Ziele und Motive sowie Ihre Stärken für den anvisierten Job unter bestimmten Gesichtspunkten nochmals besonders hervorzuheben. Auf diese Weise bekommen Sie die Möglichkeit, sich durch eine individuelle Darstellung Ihrer Motivation von anderen Bewerbern abzugrenzen.

Aufbau und Formales

Obwohl das Motivationsschreiben keinen konkreten Formkonventionen unterliegt, darf es doch nicht zu experimentell wirken. Wenn nichts anderes vorgegeben ist, so sollte es nicht umfangreicher als eine DIN-A4-Seite sein, denn der Arbeitgeber hat oftmals keine Zeit “ganze Romane” von jedem Bewerber zu lesen. Das Motivationsschreiben sollte übersichtlich gegliedert sein und wie jedes andere förmliche Anschreiben auch Datum, Empfänger- und Absenderadresse enthalten. Idealerweise ist das Motivationsschreiben in gleicher Schrift formatiert wie der Lebenslauf und enthält eine Betreffzeile zur besseren Orientierung.

Wie der Name des Schreibens an sich schon sagt, soll es Ihre persönliche Motivation und Eignung für die gewünschte Stelle bzw. den gewünschten Studienplatz zeigen. Wenn Sie ein Praktikum in einer Kindertagesstätte gemacht haben, hat dies beispielsweise wenig im Motivationsschreiben für ein Informatikstudium zu suchen. Prüfen Sie deshalb jede Information und jeden Satz bezüglich der Relevanz für den gewünschten Aufgabenbereich. Benennen Sie nur die persönlichen Fähigkeiten, die auch passend sind, und erwähnen Sie die Erfolge, die Sie in verwandten oder identischen Bereichen erreicht haben.

Höflicher Einstieg beim Motivationsschreiben

Beginnen Sie das Motivationsschreiben mit einem höflichen, an den Ansprechpartner gerichteten Gruß (“Sehr geehrte/r …”) und fahren Sie dann fort mit einem interessanten Einstiegssatz, der das Interesse am Weiterlesen erweckt. Dabei bleibt es Ihnen überlassen, in welche thematische Richtung es geht. Sie können damit beginnen, warum Sie sich ausgerechnet für das Unternehmen interessieren oder auch etwas über Sie persönlich aussagen. Wichtig ist, dass Sie kurze und klare Sätze bilden, die einfach, aber gut zu lesen sind. Verzichten Sie auf Bandwurm-Sätze, aber auch auf Plattitüden wie “hiermit bewerbe ich mich…”.

Das Motivationsschreiben: Aussagekräftiger Mittelteil

Im Mittelteil des Motivationsschreibens beginnen Sie damit, Ihre Motivation in Bezug auf die Anforderung der Stelle zu erläutern. Stellen Sie Ihre Stärken und Erfahrungen heraus, überzeugen Sie den Personaler davon, dass er Sie unbedingt persönlich kennenlernen muss, ohne dabei jedoch arrogant zu wirken. Vermeiden Sie dabei unnötige Details, schreiben Sie informativ und bringen Sie ihre Aussagen auf den Punkt. Schreiben Sie interessant und spannend, wiederholen Sie nicht einfach nur die Angaben aus Ihrem Lebenslauf. Natürlich gilt auch hier: Bitte nur Informationen angeben, die auch den Tatsachen entsprechen.

Während die Einleitung einen kleinen Hinweis auf Ihre Motivation geliefert hat, muss der Hauptteil im Motivationsschreiben alle relevanten Argumente für Ihre Wahl beleuchten. Wenn Sie sich für ein Masterstudium bewerben, begründen Sie beispielsweise die Wahl für Ihr bisheriges Studium, die Spezialisierungen und Themen in Bachelor- oder Diplomarbeit. Waren Sie bisher Abiturient, nennen Sie Argumente für die Auswahl Ihrer Leistungsfächer sowie für die Themenwahl in Ihrer Seminararbeit. Haben Sie hingegen eine Ausbildung gemacht und schon einige Jahre im Berufsleben hinter sich, sollten Sie erwähnen, warum Sie sich zunächst für die Arbeitswelt entschieden hatten. Argumente wie “Ich wollte erst Geld verdienen”, sind hier allerdings nicht angebracht. Stattdessen sollten Sie den Wunsch vorbringen, Ihre Kenntnisse in der Theorie zu vertiefen, die Sie zunächst über praktische Erfahrungen gesammelt haben.

Klassischer Abschluss im Motivationsschreiben

Beenden Sie das Motivationsschreiben ähnlich wie das Bewerbungsanschreiben mit dem Verweis auf den nächsten Schritt im Bewerbungsprozess. Betonen Sie beispielsweise, wie sehr Sie sich über ein persönliches Gespräch freuen würden. Zum Schluss des Motivationsschreibens kommt die obligatorische Grußformel “Mit freundlichen Grüßen”. Optional können Sie auf Beilagen verweisen. In diesem Fall fügen Sie unterhalb Ihrer Signatur auf der linken Seite mit etwas Abstand den gleichnamigen Vermerk an.

Genau wie der Rest der Bewerbungsunterlagen ist auch das Motivationsschreiben penibel auf Rechtschreibfehler oder Flüchtigkeitsfehler zu überprüfen. Auffallen sollten Sie über Ihre besondere Eignung, Sprachgewandtheit und Perfektion, und nicht wegen Grammatikfehler, einer verwirrende Informationsflut oder mangelnder Struktur. Lassen Sie das Schreiben deshalb immer gegenprüfen und seien Sie dabei offen für Kritik. Wenn ein Bekannter ihre Motivation nicht erkennen kann, können Fremde das erst recht nicht. Zu guter Letzt schlafen Sie am besten eine Nacht drüber, bevor Sie das finale Schreiben noch einmal lesen. Das ermöglicht Ihnen eine Distanz, in der Sie Fehler besser wahrnehmen können.

Der erste Eindruck zählt – Tipps und Tricks für ein gut aufgebautes Bewerbungsanschreiben

Bewerbungsanschreiben, Brille, Bewerbung, Umschlag

Bewerbungsanschreiben. Foto: 422737 / pixabay.com

Das Bewerbungsschreiben ist das, was die Personalabteilung von Ihrer Bewerbungsmappe zuerst wahrnimmt, deswegen ist es unbedingt erforderlich, viel Zeit und Mühe in das Schreiben zu investieren. Sowohl inhaltlich als auch formal muss es absolut fehlerfrei sein, weil es ansonsten passieren kann, dass Lebenslauf und Zeugnisse gar nicht erst angesehen werden.

Das Bewerbungsanschreiben enthält allgemeine Informationen über den Bewerber und soll deutlich machen, warum ausgerechnet er für die ausgeschriebene Stelle zu besetzen ist. Es reicht dabei nicht, vorgefertigte Muster zur Hand zu nehmen. Vielmehr muss der Bewerber sich dabei intensiv mit seinen eigenen Fähigkeiten und Stärken auseinandersetzen, aber auch mit den beruflichen und persönlichen Anforderungen der Stelle. Aus dem Bewerbungsschreiben soll für den Personaler ganz klar hervorgehen, warum der Bewerber sich für die zu besetzende Stelle für geeignet hält. Selbst wenn der Lebenslauf nicht ideal zur Stelle passt, mit dem richtigen Anschreiben, in dem ein guter Bezug zwischen der Person des Bewerbers und der Stelle hergestellt wird, lässt sich der Personaler überzeugen.

Es geht bei dem Bewerbungsschreiben darum, sich selbst ganz persönlich und individuell anzupreisen und so positiv aus der Masse der Bewerbungen herauszustechen. Genauso wie in der Werbung geht es darum, den Arbeitgeber auf Ihre Bewerbung aufmerksam zu machen, Interesse an Ihrer Person zu wecken und den Wunsch zu erzeugen, Sie näher kennenlernen zu wollen. Deswegen muss jeder Satz Ihres Bewerbungsschreibens gut durchdacht sein und dazu dienen, Ihre Person, Ihre Stärken und Ihre Motivation bestmöglich darzustellen.

Personaler bekommen meist sehr viele Bewerbungen zugeschickt und haben wenig Zeit, alle Unterlagen intensiv zu lesen. Sie wollen Fakten, die ihnen sofort klar und deutlich vermitteln, welche Kenntnisse und Erfahrungen der Bewerber mitbringt und warum er für die spezielle Position geeignet ist. Dementsprechend sollte der Schreibstil möglichst einfach gehalten sein. Achten Sie auf eine klare Wortwahl, sowie kurze und verständliche Sätze. Richten Sie den Schwerpunkt Ihres Bewerbungsanschreibens auf die Anforderungen im Stellenangebot aus und verlegen Sie zusätzliche Qualifikationen lieber in den Lebenslauf, anstatt zu ausführlich zu werden. Es muss in erster Linie deutlich werden, dass Sie sich mit dem Job, für den Sie sich bewerben, intensiv auseinandergesetzt haben und mit viel Sorgfalt an das Anschreiben herangegangen sind. Nachlässigkeit und Unkorrektheit in der Form fallen sofort negativ auf.

Der Aufbau

Zunächst einmal gilt es, beim Bewerbungsanschreiben die Standards für die Seitenränder zu beachten:

  • Linker Rand 2,41 cm
  • Rechter Rand 2,04 cm
  • Oberer Rand 1,69 cm
  • Unterer Rand 1,69 cm

Als Schriftart sind Times New Roman und Arial üblich, empfehlenswert ist Schriftgröße 12. Ebenfalls sollte es nicht länger als eine DIN-A4 Seite sein, damit Personalverantwortliche alles in kurzer Zeit erfassen können.

1. Teil – Die Einleitung: 2–3 Sätze, bis zu 3 Zeilen

  • Bringen Sie zum Ausdruck, dass Sie sich bewerben und worauf Sie sich bewerben: „Hiermit bewerbe ich mich“ …
  • Sollten Sie sich auf ein Gespräch im Rahmen einer Messe oder auf ein Telefonat beziehen können, so gehört dies hierher.
  • Unterstreichen Sie Ihre Motivation für diese Position. Warum sehen Sie in dieser Position eine Herausforderung in einem Unternehmen, die Sie begeistern wird, und warum haben Sie sich dafür entschieden, sich zu bewerben.
  • Sollte die angestrebte Position weit entfernt von Ihrem Wohnsitz sein, dann erhöhen Sie Ihre Chancen deutlich, wenn Sie hier Ihre Umzugsbereitschaft und ggf. auch die Ihrer Familie deutlich zum Ausdruck bringen oder noch besser deutlich machen können, dass es Ihnen immer ein Herzenswunsch war, an den Standort des Unternehmens zu ziehen.

 

2. Teil – Der Hauptteil: 4–6 Sätze

  • Warum sind Sie der perfekte Kandidat?
  • Machen Sie deutlich, dass Sie der gebotenen Herausforderung gewachsen sein werden, indem Sie gegebenenfalls vergleichbare Aufgaben, die Sie in der Vergangenheit ausgefüllt haben, kurz und knapp vorstellen.
  • Stellen Sie klar, dass Sie die genannten Anforderungen erfüllen, indem Sie entsprechende Belege anführen, die sich dann in Ihrem Lebenslauf detailliert wiederfinden.
  • Entschuldigen Sie sich keinesfalls für Anforderungen, die Sie nicht erfüllen, aber machen Sie gegebenenfalls deutlich, dass etwaige weitere Fähigkeiten durch Sie aufgrund Ihrer nachweislich schnellen Auffassungsgabe schnell erworben werden können.

 

3. Teil – Der Schluss: 2–3 Sätze, bis zu 3 Zeilen

  • Fügen Sie eine persönlich gefasste Schlussformulierung ein, z. B. „Zu einem persönlichen Gespräch stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung und freue mich über Ihre Einladung“
  • Beenden Sie das Anschreiben mit Grußformeln, wir empfehlen „Mit freundlichen Grüßen“. Nicht von uns empfohlene Varianten sind „Mit besten Grüßen“, „Freundliche Grüße“.
  • Unterzeichnen Sie Ihr Anschreiben mit einem blauen Füller oder mit einem blauen Filzschreiber. Verwenden Sie keinesfalls einen einfachen Kugelschreiber. Wer mit seinem Vornamen und Nachnamen vollständig und lesbar unterzeichnet, bringt Wertschätzung zum Ausdruck und zeigt, dass er schon einmal beim Notar war.

Der Absender

Auf Ihr Anschreiben gehört zuallererst Ihr vollständiger Name, Ihre Postanschrift, Ihre E-Mail-Adresse und die Telefonnummer, unter der Sie bestmöglich erreichbar sind. Fehler in diesem Bereich sind unverzeihlich! Wer Sie anrufen will, möchte nicht „Kein Anschluss unter dieser Nummer“ oder ein Besetztzeichen hören. Lassen Sie sich keine Einladung entgehen, weil Sie Ihre E-Mail-Adresse nicht kennen oder über keinen Anrufbeantworter verfügen.
Wenn Sie über eine Online-Präsenz verfügen, können Sie hier auch die Adresse Ihrer Website angeben.

Der Adressat

Hier gehört die Adresse des Unternehmens hin. Unter den korrekten Namen des Unternehmens sollte der Name des Ansprechpartners im Unternehmen stehen, soweit bekannt. Wer den Namen des Unternehmens, bei dem er sich bewirbt, falsch schreibt, kann sich auch gleich selber eine Absage ausdrucken.

Das Datum und der Ort

Auf das Anschreiben gehören Datum und Ort der Erstellung. Wer ein Datum aus dem letzten Jahrtausend verwendet, löst keine Begeisterung aus – am besten noch auf der Grundlage einer recycelten Bewerbung aus der frühen Jugendzeit und ausgedruckt auf einem Nadeldrucker.

Der Betreff

Der Begriff „ Bewerbung“ sollte auf jeden Fall im Betreff genannt werden, dann die Kennziffer – soweit vorliegend – die Bezeichnung der Position genau in dem Wortlaut, den das Unternehmen in der Ihnen vorliegenden Anzeige gewählt hat, und das Medium, in dem Sie diese Anzeige gefunden haben.

Die Anrede

Ihr Schreiben hat nur dann mit „Sehr geehrte Damen und Herren“ zu beginnen, wenn Ihnen der Name des Ansprechpartners nicht bekannt ist. Wer den Namen des Ansprechpartners falsch schreibt oder einen Titel unterschlägt, sieht seine Chancen massiv schwinden.

Die Entscheidung für eine Absage kann in weniger als zwei Minuten fallen, nämlich beim kurzen Blick auf Ihr Anschreiben. Nutzen Sie das Anschreiben, um nicht nur die erste Runde zu überstehen, sondern darüber hinaus das Interesse des Unternehmens an Ihrer Person zu wecken.

Online Bewerben – Wie geht es richtig?

Online-Bewerbungen liegen heutzutage voll im Trend. Durch die Möglichkeit, sich online zu bewerben, spart man nicht nur Papier, Porto und Kosten, Online-Bewerbungen sind auch einfacher, schneller und signalisieren Offenheit gegenüber modernen Kommunikationsmedien.

Für Jobs in der IT-Branche ist eine Online-Bewerbung längst obligatorisch, in anderen Branchen kann man sich meistens noch aussuchen, ob man sich online oder klassisch bewirbt. Doch weil die Handhabung von Online-Bewerbungen unkomplizierter ist, werden Online-Bewerbungen vermehrt auch in Branchen zum Standard, die nichts mit EDV zu tun haben.

Vorsicht bei Online-Bewerbungen

Doch so unkompliziert Online-Bewerbungen auch sind, sie haben auch einige Nachteile. Nicht nur, dass die Personaler aufgrund der Leichtigkeit von Online-Bewerbungen sehr viel mehr Bewerbungen bekommen und deshalb im überfüllten Postfach schnell mal einzelne Bewerbungen übersehen können. Auch die Bewerber nehmen es bei der Online-Bewerbung manchmal nicht so genau wie auf dem Papier und verfallen schnell in den E-Mail-Plauderton. Die Möglichkeit der einfachen Umsetzung und das einfache auf „Senden“ Klicken verführen dazu, schnell voreilig verfasste Anschreiben abzuschicken, ohne diese nochmals zu optimieren.

Zudem verfügen Online-Bewerbungen nicht über die gleiche Wirkung wie Bewerbungsmappen, die sich auf dem Schreibtisch stapeln und damit auf sich aufmerksam machen. Online-Bewerbungen können schneller vergessen werden und in der Masse der E-Mails oder Nachrichten untergehen. Die Einheitlichkeit der Daten im Internet kann sowohl Fluch als auch Segen sein. Zwar können dadurch formale Fehler besser vermieden werden, jedoch muss der Inhalt der Online-Bewerbung umso überzeugender sein, da mit der äußeren Form keine Pluspunkte mehr gewonnen werden können.

Mehr noch als bei der klassischen Bewerbung kommt es in der Online-Bewerbung deshalb darauf an, das Interesse des Personalers mit stichhaltigen Fakten zu erwecken. Obwohl die Online-Bewerbung also unkomplizierter wirkt und man dadurch Kosten spart, muss genauso viel Sorgfalt investiert werden, wie in die klassische Bewerbungsmappe.

Es gibt unterschiedliche Formen der Online-Bewerbung:

• Das Internet-Bewerbungsformular
• Die Online-Bewerbung per E-Mail
• Die Bewerbungshomepage für die Online-Bewerbung

Das Internet-Bewerbungsformular

Viele, vor allem große Firmen, haben mittlerweile auf ihren Internetseiten Bewerbungsformulare, über die das Bewerbungsverfahren abgewickelt wird. Die Bewerber müssen ihre Daten in die dafür vorgesehenen Felder eingeben oder aus einer vorgefertigten Liste auswählen und diese dann absenden. Wichtige Dokumente können hochgeladen werden und neben den starren Eingabefeldern existieren in solchen Online-Bewerbungen auch Freitextfelder, in denen beispielsweise Motivationsschreiben verfasst werden können. Für den Bewerber hat dieses Verfahren der Online-Bewerbung die Vorteile, dass er nicht so sehr auf die Aufmachung und Form der Bewerbung achten muss, dass er schnell eine Antwort bekommt und dass die Bewerbung nicht zurückgeschickt wird, sondern aufbewahrt und im besten Falle bei der nächsten Ausschreibung berücksichtigt wird. Der Vorteil einer solchen Online-Bewerbung für den Arbeitgeber ist, dass er die Bewerbungen ganz einfach miteinander vergleichen kann, was gleichzeitig auch einen Nachteil für den Bewerber bedeuten kann, der vielleicht eher durch Persönlichkeit als durch gute Noten besticht.

Die Online-Bewerbung per E-Mail

Die Online-Bewerbung per E-Mail ist ebenfalls sehr verbreitet. Dabei werden die üblichen Bewerbungsunterlagen wie Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse statt mit der Post per E-Mail verschickt. Die Daten werden genauso gestaltet wie in der klassischen Bewerbung und dann als Anhang an eine E-Mail rangehängt. Wichtig ist, dass sich möglichst alle Unterlagen in einer Datei befinden, sodass der Personaler nicht jedes Schreiben extra öffnen muss. Außerdem sollte als Datei-Format für die Bewerbungs-Attachments ein Format verwendet werden, welches die Unterlagen dem Empfänger genauso zeigt, wie sie vom Absender erstellt wurden. Dazu bietet sich das PDF-Format gut an. Scannen Sie am besten auch Zeugnisse und weitere Bescheinigungen in diesem Format ein und fügen Sie diese Unterlagen dann mit den von Ihnen verfassten Word-Dateien, dem Bewerbungsanschreiben und dem Lebenslauf, in einer PDF-Datei zusammen. So hat der Personaler Ihre Online-Bewerbung auf einen Blick. Weiterhin sollte beachtet werden, dass die E-Mail selbst, die als Anhang die Online-Bewerbung enthält, ebenfalls mit einem kleinen höflichen Anschreiben versehen werden muss. Auch dabei muss trotz der scheinbar lockeren E-Mail-Form auf Grußformeln wie „Sehr geehrte Damen und Herren“ oder „Mit freundlichen Grüßen“ geachtet werden.

Die Bewerbungshomepage

Eine Online-Bewerbung kann auch in der Form erfolgen, dass Sie sich eine private Homepage einrichten, auf der Sie Ihre Bewerbung präsentieren. Sie schicken der Firma dann eine E-Mail mit dem entsprechenden Link und diese kann dann auf Ihre Online-Bewerbung zugreifen. Diese Art der Online-Bewerbung ist im Normalfall jedoch nicht zu empfehlen. Personaler möchten ungerne einzelnen Bewerbern hinterherlaufen und ziehen lieber Bewerbungen vor, die direkt bei ihnen landen. Bewerben Sie sich jedoch in der IT-Branche oder in den Bereichen Grafik, Mediengestaltung und Design kann eine solche Bewerbungshomepage von Vorteil sein. Die Homepage können Sie nicht nur für die Online-Bewerbung nutzen, indem Sie dort Ihre Erfahrungen und Qualifikationen schildern, sie ist auch gleichzeitig schon eine erste Arbeitsprobe, denn sie zeugt von technischer Versiertheit.

Bewerbungstipps

Eine gute Bewerbung zu erstellen ist gar nicht so schwer. Sie müssen nur einige wichtige Bewerbungstipps beachten und schon vergrößern sich Ihre Chancen, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Neben den spezifischen Bewerbungstipps zu Bewerbungsschreiben, Lebenslauf oder Motivationsschreiben finden Sie hier ganz allgemeine Bewerbungstipps.

Bewerbungstipp 1: Sorgfalt und Konzentration

Wenn Sie eine Bewerbung schreiben, dann machen Sie das mit der allergrößten Sorgfalt. Nehmen Sie sich viel Zeit und konzentrieren Sie sich vollständig darauf. Besonders bei Online-Bewerbungen neigen Bewerber dazu, zu schlampig vorzugehen und die Bewerbung viel zu schnell abzuschicken. Beherzigen Sie deshalb unsere Bewerbungstipps und schlafen Sie eine Nacht darüber, bevor Sie sich Ihre Bewerbung nochmals vornehmen, um sie auf Flüchtigkeitsfehler zu überprüfen. Ein weiterer Bewerbungstipp gilt der äußeren Form Ihrer Bewerbung: Achten Sie verstärkt darauf, dass die Qualität Ihrer Kopien einwandfrei ist oder dass Sie bei Online-Bewerbungen das richtige Format verwenden und die Dateien, die Sie im Anhang verschicken, nicht zu groß sind. Obwohl derartige Bewerbungstipps wie Kleinigkeiten scheinen, ist die äußere Form sehr entscheidend, denn sie ist das Erste, was der Empfänger wahrnimmt. Stimmt die äußere Form nicht, kann eine Bewerbung schon disqualifiziert werden, bevor sie überhaupt gelesen wird.

Bewerbungstipp 2: Selbstbewusstsein

Ähnlich wie im Vorstellungsgespräch gilt auch schon in der Bewerbung selbst: Selbstbewusstsein ist alles. Gerade wenn Sie den Job unbedingt haben wollen, werden Sie in Ihrer Bewerbung nicht unterwürfig, sondern präsentieren Sie sich selbst und Ihre Fähigkeiten selbstbewusst. Nehmen Sie diesen Bewerbungstipp ernst und treten Sie in Ihrer Bewerbung nicht als Bittsteller auf, sondern als Bereicherung für jede Firma.

Bewerbungstipp 3: Eingehendes Studieren der Stellenanzeige

Bevor Sie überhaupt beginnen, Ihre Bewerbung zu schreiben, sollten Sie sich die Zeit nehmen und die Stellenanzeige, auf die Sie sich bewerben, ausführlich lesen. Suchen Sie nach Parallelen zwischen den Anforderungen in der Stellenbeschreibung und Ihren eigenen Qualifikationen. Dieser Bewerbungstipp wird Ihnen das Verfassen des Bewerbungsanschreibens um einiges erleichtern. Stellen Sie einen Zusammenhang zwischen den Anforderungen in der Anzeige und Ihren persönlichen Fähigkeiten her. Vermeiden Sie in Ihrer Bewerbung jedoch Unwahrheiten. Wenn Sie den Pflicht-Anforderungen der Stelle nicht gerecht werden, dies aber dennoch angeben, wird das spätestens bei der Arbeit auffallen. Lassen Sie sich jedoch nicht von den vielen Anforderungen entmutigen. Sie müssen nicht alle erfüllen. Sie haben auch Chancen auf den Job, wenn Sie nur einige wenige, dafür aber relevante Anforderungen erfüllen können.

Bewerbungstipp 4: Über das Unternehmen informieren

Nicht nur das ausführliche Lesen der Stellenanzeige ist enorm wichtig, auch eingehende Recherche über das Unternehmen, für das man sich bewirbt, ist entscheidend. Nur wenn Sie genau wissen, was das Unternehmen macht, welches Image es hat, welche Kunden es ansprechen will und welche Aufgabe Sie darin übernehmen würden, können Sie Ihr Bewerbungsanschreiben und Ihren Lebenslauf überzeugend und individuell gestalten. Zudem müssen Sie diesen Bewerbungstipp spätestens zum Vorstellungsgespräch befolgen, denn dann müssen Sie sich genauer mit der Firma auseinandersetzen, um mögliche Frage beantworten zu können oder selbst Fragen zu stellen.

Bewerbungstipp 5: Persönlicher Kontakt zum Ansprechpartner

Damit Sie wissen, an wen Sie Ihre Bewerbung richten sollen, lohnt es sich bereits vor der schriftlichen Bewerbung telefonischen Kontakt mit Ihrem Ansprechpartner aufzunehmen. Eventuell kann sich der Empfänger dann sogar beim Lesen der Bewerbung an Sie erinnern, was Ihnen einen Vorteil gegenüber anderen Bewerbern verschaffen könnte. Aber Vorsicht bei diesem Bewerbungstipp: Recherchieren Sie vorher ausführlich beispielsweise auf der Webseite des Unternehmens, so können Sie es vermeiden, Fragen zu stellen, die Sie sich auch hätten selbst beantworten können. Überflüssige Fragen möchte niemand beantworten müssen.

Bewerbungstipp 6: Googeln Sie sich selbst

Dieser Bewerbungstipp ist vor allem in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Im Zeitalter von Social Networking ist es wichtig zu wissen, welche Reputation man selbst im Netz hat. Partyfotos oder fragwürdige Einträge können Sie schnell bei der Bewerbung disqualifizieren. Geben Sie also hin und wieder mal Ihren Namen in eine Suchmaschine ein, um zu überprüfen, wie Sie im Netz dargestellt werden. Heutzutage gibt es Online-Agenturen, die kostenlos negative Einträge im Internet entfernen. Achten Sie auch darauf bei Portalen wie Facebook oder MeinVZ Ihre Privateinstellungen so zu wählen, dass private Fotos oder Einträge nicht für jedermann zugänglich sind.

Fehler im Lebenslauf

Personaler müssen täglich unzählige Bewerbungsunterlagen durchsehen und daraufhin die Entscheidung treffen, welcher Kandidat zu einem persönlichen Gespräch eingeladen und welcher sofort aussortiert wird.

Diese Entscheidung ist nicht einfach und immer mehr Personaler nutzen dabei den Lebenslauf, um sich schneller entscheiden zu können. Das Anschreiben hat zwar immer noch eine wichtige Bedeutung bei den Bewerbungsunterlagen, um sich aber schnell einen Überblick über den Bewerber zu verschaffen, setzen Personaler auf den Lebenslauf. Dabei gewinnt er also zunehmend an Bedeutung, strotzt aber jüngsten Untersuchungen nur so vor Fehlern. Die wichtigsten Fehler im Lebenslauf und Tipps die Ihnen helfen, diese Fehler zu vermeiden, stellen wir hier kurz vor.

Fehlende Daten & Lügen im Lebenslauf

Auch wenn Telefonnummer, Anschrift und Name bereits auf dem Deckblatt der Bewerbung verzeichnet werden, dürfen sie im Lebenslauf nicht fehlen. Personaler suchen nicht gerne aufwendig nach Kontaktdaten, sondern wollen sie auf einen Blick erfassen können.

Auch bei den beruflichen Daten wird oft geflunkert. Einer der größten Fehler im Lebenslauf besteht darin, dass Lücken im Lebenslauf verschleiert werden sollen. Statt der monatsgenauen Angabe werden nur Jahreszahlen für einzelne Stellen angegeben. Das ist falsch, Lücken lassen sich durch gezielte Fortbildungen und Co. sogar noch positiv nutzen.

Insgesamt sind Flunkereien und Lügen eine große Fehlerquelle. Diese Fehler im Lebenslauf stellen sich im Vorstellungsgespräch, spätestens aber im beruflichen Alltag schnell heraus. Übertrieben gut dargestellte Fremdsprachenkenntnisse lassen sich problemlos mit einem Test darstellen, Soft Skills werden im Beruf deutlich. Wer etwa sehr gute Sprachkenntnisse angibt, sollte sich auch fließend in der Sprache unterhalten können: Es könnte passieren, dass dem Bewerber im Vorstellungsgespräch ein Muttersprachler gegenüber sitzt, der die angegebenen Kenntnisse prüft. Darüber hinaus sollte nicht aus jedem Auslandsaufenthalt eine Studienreise oder Bildungsfahrt gemacht werden, wenn das nicht durch Zeugnisse bewiesen werden kann. Manche Lügen im Lebenslauf sind sogar strafbar und können bei Entdeckung den Job kosten. Also aufgepasst.

Kleine Beschönigungen können eine Ausnahme bilden

Kleinere Schönheitskorrekturen sind hingegen erlaubt: Wer mit fachlichen Kompetenzen nicht gerade glänzen kann, darf ruhig andere Aspekte ein wenig mehr betonen, wie etwa Social Skills. Erfunden werden sollten diese jedoch nicht – spätestens in der Probezeit kann die Wahrheit ans Licht kommen. Auch nicht verboten ist es, zum Beispiel den Kündigungsgrund des letzten Arbeitgebers ein wenig zu beschönigen. Solange nicht das Gegenteil bewiesen werden kann, sind etwas positivere Darstellungen hier erlaubt. Generell gilt: Die Art und Weise, wie ein Bewerber während der Bewerbungsphase auftritt, vermittelt dem Arbeitgeber einen Eindruck davon, wie es ist, mit ihm zu arbeiten. Es ist also wichtig, sich positiv darzustellen, dabei aber keine Tatsachen zu fälschen. Anstatt zu lügen, sollte der Bewerber versuchen, sich durch konkrete Angaben und sinnvolle Schlüsselworte von der Masse abzuheben.

Chronologie ist Out

Ebenfalls ein häufiger Fehler in einem Lebenslauf besteht darin, die Stationen des Lebens chronologisch zu ordnen. Begonnen wird mit der Grundschule, weiter geht es über die Realschule, die Ausbildung, das Studium, bis hin zum aktuellen Job. Personaler ermüden schnell. Zunächst einmal interessiert sich kaum ein Personaler für die 20 Jahre zurückliegende Schulzeit. Außerdem wollen Personalentscheider wissen, welche Aufgaben aktuell übernommen werden, um zu erfahren, ob die nötigen Qualifikationen für die Stelle vorhanden sind. Deshalb sollte stets mit den aktuellen Geschehnissen begonnen und dann zurückgegangen werden.

Ebenfalls sind Angaben zu den Berufen der Eltern und Geschwister, sowie zur Staatsangehörigkeit heute nicht mehr gefragt im Lebenslauf. Auch sollte auf die Angabe von Nebenjobs, VHS-Kursen und Co. verzichtet werden, sofern diese nichts mit der ausgeschriebenen Stelle zu tun haben.

Ebenfalls ein Fehler im Lebenslauf ist es, wenn zwar die Namen der Firmen, bei denen man gearbeitet hat, angegeben werden, aber nicht die Aufgaben, die man dort übernahm. Stichpunktartig sollten die wichtigsten Aufgaben dargestellt werden, um einen Eindruck der Qualifikationen zu hinterlassen. Auch ist es wichtig, dass alle Angaben im Lebenslauf mit Zeugnissen oder anderen Unterlagen belegt werden können.