Der erste Eindruck zählt – Tipps und Tricks für ein gut aufgebautes Bewerbungsanschreiben

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Bewerbungsanschreiben. Foto: 422737 / pixabay.com

Das Bewerbungsschreiben ist das, was die Personalabteilung von Ihrer Bewerbungsmappe zuerst wahrnimmt, deswegen ist es unbedingt erforderlich, viel Zeit und Mühe in das Schreiben zu investieren. Sowohl inhaltlich als auch formal muss es absolut fehlerfrei sein, weil es ansonsten passieren kann, dass Lebenslauf und Zeugnisse gar nicht erst angesehen werden.

Das Bewerbungsanschreiben enthält allgemeine Informationen über den Bewerber und soll deutlich machen, warum ausgerechnet er für die ausgeschriebene Stelle zu besetzen ist. Es reicht dabei nicht, vorgefertigte Muster zur Hand zu nehmen. Vielmehr muss der Bewerber sich dabei intensiv mit seinen eigenen Fähigkeiten und Stärken auseinandersetzen, aber auch mit den beruflichen und persönlichen Anforderungen der Stelle. Aus dem Bewerbungsschreiben soll für den Personaler ganz klar hervorgehen, warum der Bewerber sich für die zu besetzende Stelle für geeignet hält. Selbst wenn der Lebenslauf nicht ideal zur Stelle passt, mit dem richtigen Anschreiben, in dem ein guter Bezug zwischen der Person des Bewerbers und der Stelle hergestellt wird, lässt sich der Personaler überzeugen.

Es geht bei dem Bewerbungsschreiben darum, sich selbst ganz persönlich und individuell anzupreisen und so positiv aus der Masse der Bewerbungen herauszustechen. Genauso wie in der Werbung geht es darum, den Arbeitgeber auf Ihre Bewerbung aufmerksam zu machen, Interesse an Ihrer Person zu wecken und den Wunsch zu erzeugen, Sie näher kennenlernen zu wollen. Deswegen muss jeder Satz Ihres Bewerbungsschreibens gut durchdacht sein und dazu dienen, Ihre Person, Ihre Stärken und Ihre Motivation bestmöglich darzustellen.

Personaler bekommen meist sehr viele Bewerbungen zugeschickt und haben wenig Zeit, alle Unterlagen intensiv zu lesen. Sie wollen Fakten, die ihnen sofort klar und deutlich vermitteln, welche Kenntnisse und Erfahrungen der Bewerber mitbringt und warum er für die spezielle Position geeignet ist. Dementsprechend sollte der Schreibstil möglichst einfach gehalten sein. Achten Sie auf eine klare Wortwahl, sowie kurze und verständliche Sätze. Richten Sie den Schwerpunkt Ihres Bewerbungsanschreibens auf die Anforderungen im Stellenangebot aus und verlegen Sie zusätzliche Qualifikationen lieber in den Lebenslauf, anstatt zu ausführlich zu werden. Es muss in erster Linie deutlich werden, dass Sie sich mit dem Job, für den Sie sich bewerben, intensiv auseinandergesetzt haben und mit viel Sorgfalt an das Anschreiben herangegangen sind. Nachlässigkeit und Unkorrektheit in der Form fallen sofort negativ auf.

Der Aufbau

Zunächst einmal gilt es, beim Bewerbungsanschreiben die Standards für die Seitenränder zu beachten:

  • Linker Rand 2,41 cm
  • Rechter Rand 2,04 cm
  • Oberer Rand 1,69 cm
  • Unterer Rand 1,69 cm

Als Schriftart sind Times New Roman und Arial üblich, empfehlenswert ist Schriftgröße 12. Ebenfalls sollte es nicht länger als eine DIN-A4 Seite sein, damit Personalverantwortliche alles in kurzer Zeit erfassen können.

1. Teil – Die Einleitung: 2–3 Sätze, bis zu 3 Zeilen

  • Bringen Sie zum Ausdruck, dass Sie sich bewerben und worauf Sie sich bewerben: „Hiermit bewerbe ich mich“ …
  • Sollten Sie sich auf ein Gespräch im Rahmen einer Messe oder auf ein Telefonat beziehen können, so gehört dies hierher.
  • Unterstreichen Sie Ihre Motivation für diese Position. Warum sehen Sie in dieser Position eine Herausforderung in einem Unternehmen, die Sie begeistern wird, und warum haben Sie sich dafür entschieden, sich zu bewerben.
  • Sollte die angestrebte Position weit entfernt von Ihrem Wohnsitz sein, dann erhöhen Sie Ihre Chancen deutlich, wenn Sie hier Ihre Umzugsbereitschaft und ggf. auch die Ihrer Familie deutlich zum Ausdruck bringen oder noch besser deutlich machen können, dass es Ihnen immer ein Herzenswunsch war, an den Standort des Unternehmens zu ziehen.

 

2. Teil – Der Hauptteil: 4–6 Sätze

  • Warum sind Sie der perfekte Kandidat?
  • Machen Sie deutlich, dass Sie der gebotenen Herausforderung gewachsen sein werden, indem Sie gegebenenfalls vergleichbare Aufgaben, die Sie in der Vergangenheit ausgefüllt haben, kurz und knapp vorstellen.
  • Stellen Sie klar, dass Sie die genannten Anforderungen erfüllen, indem Sie entsprechende Belege anführen, die sich dann in Ihrem Lebenslauf detailliert wiederfinden.
  • Entschuldigen Sie sich keinesfalls für Anforderungen, die Sie nicht erfüllen, aber machen Sie gegebenenfalls deutlich, dass etwaige weitere Fähigkeiten durch Sie aufgrund Ihrer nachweislich schnellen Auffassungsgabe schnell erworben werden können.

 

3. Teil – Der Schluss: 2–3 Sätze, bis zu 3 Zeilen

  • Fügen Sie eine persönlich gefasste Schlussformulierung ein, z. B. „Zu einem persönlichen Gespräch stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung und freue mich über Ihre Einladung“
  • Beenden Sie das Anschreiben mit Grußformeln, wir empfehlen „Mit freundlichen Grüßen“. Nicht von uns empfohlene Varianten sind „Mit besten Grüßen“, „Freundliche Grüße“.
  • Unterzeichnen Sie Ihr Anschreiben mit einem blauen Füller oder mit einem blauen Filzschreiber. Verwenden Sie keinesfalls einen einfachen Kugelschreiber. Wer mit seinem Vornamen und Nachnamen vollständig und lesbar unterzeichnet, bringt Wertschätzung zum Ausdruck und zeigt, dass er schon einmal beim Notar war.

Der Absender

Auf Ihr Anschreiben gehört zuallererst Ihr vollständiger Name, Ihre Postanschrift, Ihre E-Mail-Adresse und die Telefonnummer, unter der Sie bestmöglich erreichbar sind. Fehler in diesem Bereich sind unverzeihlich! Wer Sie anrufen will, möchte nicht „Kein Anschluss unter dieser Nummer“ oder ein Besetztzeichen hören. Lassen Sie sich keine Einladung entgehen, weil Sie Ihre E-Mail-Adresse nicht kennen oder über keinen Anrufbeantworter verfügen.
Wenn Sie über eine Online-Präsenz verfügen, können Sie hier auch die Adresse Ihrer Website angeben.

Der Adressat

Hier gehört die Adresse des Unternehmens hin. Unter den korrekten Namen des Unternehmens sollte der Name des Ansprechpartners im Unternehmen stehen, soweit bekannt. Wer den Namen des Unternehmens, bei dem er sich bewirbt, falsch schreibt, kann sich auch gleich selber eine Absage ausdrucken.

Das Datum und der Ort

Auf das Anschreiben gehören Datum und Ort der Erstellung. Wer ein Datum aus dem letzten Jahrtausend verwendet, löst keine Begeisterung aus – am besten noch auf der Grundlage einer recycelten Bewerbung aus der frühen Jugendzeit und ausgedruckt auf einem Nadeldrucker.

Der Betreff

Der Begriff „ Bewerbung“ sollte auf jeden Fall im Betreff genannt werden, dann die Kennziffer – soweit vorliegend – die Bezeichnung der Position genau in dem Wortlaut, den das Unternehmen in der Ihnen vorliegenden Anzeige gewählt hat, und das Medium, in dem Sie diese Anzeige gefunden haben.

Die Anrede

Ihr Schreiben hat nur dann mit „Sehr geehrte Damen und Herren“ zu beginnen, wenn Ihnen der Name des Ansprechpartners nicht bekannt ist. Wer den Namen des Ansprechpartners falsch schreibt oder einen Titel unterschlägt, sieht seine Chancen massiv schwinden.

Die Entscheidung für eine Absage kann in weniger als zwei Minuten fallen, nämlich beim kurzen Blick auf Ihr Anschreiben. Nutzen Sie das Anschreiben, um nicht nur die erste Runde zu überstehen, sondern darüber hinaus das Interesse des Unternehmens an Ihrer Person zu wecken.