Die Bedeutung und Wirkung von Körpersprache – Und wie Sie diese im Alltag und im Beruf erfolgreich verwenden

Körpersprache - Bedeutung und Verwendung

Die Bedeutung und Wirkung von Körpersprache / Foto: StartupStockPhotos / pixabay.com

Manchmal können Sie Ihre Worte noch so gut vorbereiten und haben damit beim Gesprächspartner doch nicht den gewünschten Effekt. Trotz guter Argumente können Sie Ihr Gegenüber einfach nicht überzeugen. Das liegt häufig an fehlender oder schlechter Körpersprache. Wichtiger als der Inhalt den Sie über Worte vermitteln, ist nämlich die Körperhaltung und die Gestik, mit der Sie das Gesagte unterstreichen. Oft führen Sie Gestik unterbewusst durch, wie beim Spielen mit einem Kugelschreiber oder an den eigenen Fingern. Auch das ständige Greifen der Hände ins Gesicht, zum Beispiel an die Nase, ist oft eine unbewusste Handlung. Dabei setzen Sie sich immer der Gefahr aus, dem Gegenüber Unsicherheit zu signalisieren. Verhindern Sie das, indem Sie Ihre Körpersprache bewusst zu Ihrem Vorteil einsetzen und darauf achten, die richtige Botschaft an Ihr Gegenüber zu senden. Mit genug Übung sorgen Sie so dafür, dass Sie in der Berufswelt besser wahrgenommen werden und auch im Alltag erfolgreicher durchstarten.

Die richtigen Signale senden

In jeder zwischenmenschlichen Beziehung spielt die Körpersprache eine wichtige Rolle. Die Beziehungen im Arbeitsumfeld sind dabei keine Ausnahme. Wenn Sie zu einem Meeting erscheinen, mit den Kollegen diskutieren oder der Chef zum Gespräch bittet, senden Sie ganz unbewusst Signale aus. Mit diesen Signalen verraten Sie den anderen so viel, dass selbst dann eine Kommunikation besteht, wenn Sie nicht sprechen. Nur schwer lässt sich die Körpersprache, die sich aus Körperhaltung, Körpergefühl, Gang, Mimik und Gestik zusammensetzt, vollständig kontrollieren. Ein paar der wichtigsten Grundlagen können Sie mit gezielter Übung aber durchaus erlernen.

Stimme, Mimik und Gestik

Auch Ihre Stimme kann Ausdruck für Selbstsicherheit sein. Sprechen Sie deutlich und in angemessener Laustärke und Sie wirken direkt selbstbewusster als jemand, der sehr leise spricht. Haben Sie zudem bei Gesprächen mit Vorgesetzten und Kollegen stets ein Lächeln auf dem Gesicht, es darf nur nicht gestellt wirken. Ihr Lächeln sendet ein starkes positives Signal, verdeutlicht Ihr Interesse und sorgt für eine angenehme Gesprächsatmosphäre.

Darüber hinaus kann es sich für Sie als positiv erweisen, wenn Sie mit Gesten Ihr gesprochenes Wort unterstreichen. So zeugen nach oben gerichtete Handflächen von Offenheit, wogegen nach unten gerichtete Handflächen beruhigend, aber auch dominant wirken können. Messen Sie die verschiedenen Gesten immer am situativen Kontext.

Es gibt aber auch Gesten, die Sie grundsätzlich vermeiden sollten. Fuchteln Sie nicht mit Ihren Armen wild herum und greifen Sie sich nicht ständig ins Gesicht oder an den Hals. Übertriebene Gestik und Mimik wird in der Körpersprache generell als negativ empfunden. Ein gewisses Maß, um Ihre Aussagen zu unterstreichen, ist jedoch für einen positiven Eindruck unverzichtbar. Und diesen positiven Eindruck wollen Sie auf jeden Fall hinterlassen, erst recht in einem so wichtigen Moment wie zum Beispiel dem Bewerbungsgespräch.

Durch Körpersprache im Vorstellungsgespräch überzeugen

Das Vorstellungsgespräch stellt hohe Ansprüche an Ihre Kompetenz, Körpersprache effektiv einzusetzen. Dabei gilt, dass Sie sich nur begrenzt in die richtige oder falsche Richtung bewegen können. Oft entscheidet das schwer beeinflussbare Sympathieempfinden des Personalleiters darüber, wie weit Sie sich noch in das rechte Licht rücken können.

Deshalb müssen Sie sich als Bewerber intensiv trainieren, um eine möglichst gute Körpersprache während des Vorstellungsgesprächs zu entwickeln. Es ist vollkommen legitim, wenn Sie sich dabei von Freunden und Bekannten helfen lassen kann. Diese haben einen ganz anderen Blickwinkel und können die körpersprachlichen Signale besser deuten, als Sie es selbst tun können.

Anhand Ihrer Körpersprache und der Körperhaltung kann der Personalleiter erkennen, wie selbstsicher Sie sind. Dabei kommt es darauf an, dass Sie mit möglichst aufrechtem Gang einen Raum betreten. Bewerber, die zu einem Vorstellungsgespräch erscheinen, sollten kräftig anklopfen und den Raum selbstbewusst betreten. Im Türrahmen stehen zu bleiben, ist ein Zeichen von Unsicherheit. Besser ist, Sie treten ein oder zwei Schritte in den Raum hinein. Anschließend nehmen Sie Blickkontakt mit dem Gegenüber auf und gehen dann zu dem zugewiesenen Platz.

Überhaupt ist der Blickkontakt entscheidend in der Körpersprache, da er Interesse am Gesprächspartner signalisiert, sowie volle Aufmerksamkeit. Auch sorgt ein ständiges Umsehen nach anderen Dingen dafür, dass Ihnen Unsicherheit attestiert wird. Erwidern Sie stets den Blick Ihres Gegenübers, so strahlen Sie Selbstsicherheit aus und sammeln direkt Sympathiepunkte.

Nicht zuletzt müssen Sie sich auch in Ihrem Outfit wohlfühlen. Ist das nicht der Fall oder sind Sie durch zu enge Kleidung eingeschränkt, spiegelt sich das in Ihrer Körpersprache negativ wieder.

Geben Sie sich selbstsicher

Beim Vorstellungsgespräch geht es um die Frage, ob Sie den gewünschten Job bekommen oder nicht. Das ist aufregend und etwas Nervosität ist hier ganz normal. Diese sollten Sie den Gegenüber allerdings nicht zu stark spüren lassen. Ständiges Kratzen am Kopf, Zupfen am Ohrläppchen, Wippen mit den Füßen oder Trommeln mit den Händen signalisiert deutlich, dass Sie nervös und unsicher sind. Das kommt beim Personaler gar nicht gut an, denn Unsicherheit ist keine begehrte Eigenschaft im Berufsleben.

Auch entscheidet der Händedruck im Vorstellungsgespräch darüber, wie Sie beim Gegenüber ankommen. Ein sehr schwacher Händedruck zeugt von Willensschwäche und Unsicherheit. Dennoch sollte Ihr Händedruck auch nicht einem Schraubstock gleichen. Idealerweise passen Sie den Händedruck der Intensität des Gegenübers an.

Verschränken Sie nicht die Arme und Hände, das wirkt dem Gesprächspartner gegenüber abweisend. Sitzen Sie bequem, aber aufrecht. Sich anzulehnen kann Ihnen sicheren Halt geben, aber achten Sie darauf, nicht im Stuhl durchzuhängen.Die generelle Faustformel ist: Halten Sie Ihren Kopf erhoben und nehmen Sie eine gerade, aufrechte Körperhaltung ein.Und vergessen Sie den Blickkontakt nicht.

Untersuchungen haben ergeben, dass die Körpersprache im Vorstellungsgespräch entscheidend ist. Personaler nehmen Bewerber zu 60 Prozent über die Körpersprache, zu 30 Prozent über die Stimme und nur zu zehn Prozent über die fachlichen Aussagen wahr. Das Beantworten der gestellten Fragen macht also nur einen kleinen Teil des Eindrucks aus, den Sie hinterlassen.

Körpersprache bei Reden und Präsentationen

Anders verhält es sich mit der Gestik bei Reden und Vorträgen. Hier kann der falsche Einsatz zu einem absoluten Reinfall führen, bei richtigem Einsatz jedoch die Zuhörer begeistern und mitreißen. Achten Sie hier vor allem darauf, Hände und Arme oberhalb der Gürtellinie, idealerweise auf Brusthöhe einzusetzen. Wildes Herumfuchteln mit den Armen ist allerdings kontraproduktiv.

Gesten, die im Bereich der Gürtellinie oder darunter stattfinden, zeugen von Unsicherheit oder Arroganz und werden bei den Zuhörern keinen guten Eindruck hinterlassen. Schlaff herabhängende Arme sind oft ein Mittel, um bloß nichts falsch zu machen. Dies ist aber fatal, da die gesamte Präsentation dann langweilig wirkt. Dabei können Sie die Finger zum Untermauern von Aufzählungen nutzen oder mit der geballten Faust eine kämpferische Aussage unterstreichen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, was Sie mit den Händen machen sollen, halten Sie ein Hilfsmittel fest. Das kann ein Stift, ein Block oder ein Zeigestock sein. Aber auch hier gilt: Halten Sie die Hand ruhig und machen Sie keine wilden Bewegungen.

Frei sprechen, fest stehen

Achten Sie besonders auf Ihre Körperhaltung. Für ein gutes Gleichgewicht verlagern Sie Ihr Gewicht gleichmäßig auf beide Beine. Wenn Sie ein Rednerpult zur Verfügung haben, vereinfacht das die sichere Körperhaltung. Verstecken Sie sich aber nicht hinter dem Pult. Ein aufrechter Stand ist auch in diesem Fall essentiell. Sollten Sie beim Vortrag mit Medien arbeiten, sehen Sie sich vor, den Zuhörern nie den Rücken zuzukehren.

Sehr wichtig ist auch eine freie Vortragsweise. Wenn Sie am Blatt kleben, können Sie nicht mit dem Publikum interagieren und neigen eher zu einer monotonen Sprechweise. Das schadet Ihrer Redepräsenz und kann darin resultieren, dass Ihnen Ihr Publikum wenig Aufmerksamkeit schenkt.

Beim Sprechen vor einer großen Anzahl von Menschen ist es unmöglich, mit jeder Person Blickkontakt zu halten. Sie sollten sich jedoch einige Zuhörer heraussuchen, die sie wechselnd in kurzen Zeitabständen immer wieder ansehen. Das verleiht Ihrem Vortrag eine persönliche Note und lässt ihn im Gesamtbild gelungener wirken.

Der effektive Einsatz von Körpersprache wertet jede Präsentation gewaltig auf. Oft reichen schon kleine Gesten und Blicke, um Ihre Argumente überzeugender wirken zu lassen und das Interesse beim Publikum zu vervielfachen.