Die klassische Bewerbungsmappe

Die Bewerbungsmappe bildet den äußeren Rahmen der klassischen Bewerbung und ist somit das, was die Personalabteilung als erstes vom Bewerber wahrnimmt. Sie enthält alle wichtigen Bewerbungsunterlagen und fungiert als Visitenkarte, die den Arbeitgeber von den Fähigkeiten und Kenntnissen des Bewerbers überzeugen muss, damit dieser ihn zu einem Vorstellungsgespräch, einem Einstellungstest oder einem Assessment-Center einlädt.

Zu bedenken ist, dass Personalabteilungen, insbesondere in großen Firmen, unzählige von auf den Tisch bekommen und der erste Eindruck deshalb bereits darüber entscheiden kann, ob die Bewerbung eine weitere Durchsicht überhaupt wert ist. Die Mappe muss also optisch ansprechend sein. Sie sollte modern und gepflegt aussehen und keine Knicke aufweisen, die nicht auf dem Postweg entstanden sein könnten, denn das könnte dem Bewerber als mangelnde Sorgfalt ausgelegt werden.

Aussehen der Bewerbungsmappe

Bewerbungsmappen gibt es mittlerweile in den unterschiedlichsten Variationen in Schreibwarenläden zu kaufen. Doch selbst die extravaganteste Bewerbungsmappe kann formale oder inhaltliche Fehler nicht ausgleichen. Deshalb sollte eine Mappe in erster Linie sauber, gepflegt, übersichtlich und vollständig sein. Verzichten Sie möglichst auf Klemm- oder Schnellhefter und greifen Sie am besten auf Bewerbungsmappen aus farbigem Karton zurück. Auf diese Weise können Sie sich von anderen Bewerbern abheben. Da der erste Eindruck entscheidend ist, sollten eventuelle Mehrkosten für eine Mappe nicht ins Gewicht fallen. Die Mappe sollte jedoch auch nicht übertrieben wirken. Grundsätzlich hat es sich bewährt, dass eine Bewerbungsmappe dann am wirkungsvollsten ist, wenn sie Ihrem Charakter, Ihrem Beruf und vor allem auch der Firma bzw. der Stelle entspricht, für die Sie sich bewerben.

Was die innere Ausstattung der Bewerbungsmappe betrifft, so ist darauf zu achten, dass die Bewerbungsunterlagen zwar gut präsentiert sind, gleichzeitig aber auch gut entnommen werden können. Deshalb ist es ratsam, auf doppelt-klappbare Bewerbungsmappen zu verzichten. Personaler sind viel beschäftigte Leute und vergeuden ungerne ihre Zeit damit, Ihre Bewerbungsmappe müßig auseinanderzufalten, falls sie die Unterlagen noch mal schnell kopieren wollen. Aus gleichem Grund ist auch von Plastikhüllen abzuraten. Die richtige Bewerbungsmappe ist also vor allem auch eine praktische Mappe.

Inhalt und Sortierung der Bewerbungsmappe

Ein weiteres wichtiges Kriterium für die richtige Bewerbungsmappe ist die Vollständigkeit und die Sortierung der Bewerbungsunterlagen. Zu den Unterlagen gehören klassischerweise:

  • Das Bewerbungsschreiben: Dieses wird nicht in die Mappe eingeheftet, sondern lose obenauf dazu gelegt. Das hat den Grund, dass das Anschreiben nach Einsendung dem Unternehmen gehört, während die Mappe Eigentum des Bewerbers bleibt und im schlechtesten Fall zurück geschickt wird.
  • Der tabellarische Lebenslauf, sofern keine andere Form verlangt wird.
  • Das Bewerbungsfoto, welches üblicherweise auf dem Deckblatt oder oben rechts im Lebenslauf befestigt wird.
  • Das Arbeitszeugnis oder Praktikumszeugnis (in antichronologischer Reihenfolge, d. h. das was als letztes gemacht wurde, sollte oben liegen).
  • Ein Hochschulzeugnis oder Ausbildungszeugnis (Zeugnisse niemals im Original, sondern nur in einfacher Kopie verschicken).
  • Das letzte Schulzeugnis
  • Zusatzqualifikationen, wie z. B. IT-Kurse oder Sprachzertifikate
  • Arbeitsproben, wenn diese denn erwünscht sind.
  • Empfehlungsschreiben bzw. Referenzschreiben: Auch diese nur bei ausdrücklichem Wunsch.

Die Reihefolge in der Bewerbungsmappe entspricht der Reihenfolge dieser Auflistung. Zusätzlich zu den genannten Unterlagen kann optional noch ein Deckblatt für die Mappe erstellt werden. Das ist allerdings Geschmackssache und sollte zu dem Unternehmen, bei dem man sich bewirbt, passen. Ebenfalls optional und Geschmackssache ist eine sogenannte „Dritte Seite“ nach Anschreiben und Lebenslauf, die eine Art Motivationsschreiben darstellt. Ein solches sollte allerdings nur bei ausdrücklichem Wunsch des Arbeitgebers erstellt werden, da es bei vielen Personalern nicht gut ankommt. Bei sehr vielen Unterlagen kann außerdem ein Anlagen- oder Inhaltsverzeichnis erstellt werden, in welchem die Reihenfolge der Unterlagen mit der Reihenfolge in der Bewerbungsmappe übereinstimmen muss.

Äußerliche Formalien, die eingehalten werden sollten

Vor dem Versenden oder Abgeben einer Bewerbungsmappe sollten alle Unterlagen darin noch einmal genauestens auf Reihenfolge, Formfehler oder Flüchtigkeitsfehler überprüft werden. Denn mögliche Fehler können immer negative Rückschlüsse auf den Bewerber zur Folge haben. Die Unterlagen müssen sauber und ordentlich sein. Verwenden Sie deshalb niemals die gleichen Bewerbungsunterlagen ein zweites Mal, achten Sie auf eine gute Qualität der Kopien und benutzen Sie keine doppelseitig beschriebenen Unterlagen. Auch die richtige Auswahl des Papiers kann Vorteile bringen. Das gängige Druckerpapier wiegt 80 Gramm pro Blatt. Papier von 90 oder 100 Gramm zeugt von mehr Qualität und weist deshalb auf ein höheres Engagement hin. Verzichten Sie hingegen auf farbiges oder gerilltes Papier.

Nicht nur eine professionelle Bewerbungsmappe, auch der Umschlag, in dem man diese verschickt, muss gut gewählt und gestaltet sein. Zu empfehlen ist die Auswahl eines robusten, möglichst verstärkten Umschlags mit einer aktuellen Briefmarke und genügend Porto. Für die Adress- und Absenderangaben können spezielle Klebeetiketten gestaltet werden. Versenden Sie die Bewerbung auf normalem Postwege und nicht als Express- oder Einschreiben-Sendung.

Keine Antwort?

Hat man drei Wochen nach dem Absenden der Bewerbungsmappe noch keine Rückmeldung erhalten, kann man telefonisch nachfragen. Es sei denn, in der Stellenanzeige wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, von Rückfragen abzusehen. Ist jedoch ein Monat vergangen, so ist auch in solchen Fällen eine telefonische Nachfrage berechtigt.