Der Lebenslauf – Welche Formen möglich sind und was Sie beachten müssen

Der Lebenslauf – Welche Formen möglich sind und was Sie beachten müssen

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Ob in der klassischen Papierform oder als elektronisches Dokument – Ihr Lebenslauf ist das erste Arbeitsdokument, das Personalverantwortliche von Ihnen sehen. Mit ihm müssen Sie erklären, warum das Unternehmen Sie in den Kreis interessanter Bewerber aufnehmen soll. Er ist daher die wichtigste Eintrittskarte für den neuen Job. Anhand der von Ihnen im Lebenslauf dargestellten Erfahrungen und Kenntnisse kann der Arbeitgeber einschätzen, inwiefern Sie auf die ausgeschriebene Stelle passen. Deswegen sollte ein Lebenslauf stets mit sehr viel Sorgfalt erstellt werden und ebenso wie das Bewerbungsanschreiben möglichst individuell und dem Unternehmen entsprechend gestaltet sein. Achten Sie auf ein sauberes und formal korrektes Äußeres und vermeiden Sie es auf jeden Fall, über Jahre hinweg denselben Standardlebenslauf zu verschicken.

Es gibt drei mögliche Formen von Lebensläufen. Den funktionalen, den ausführlichen und den tabellarischen Lebenslauf:

Der funktionale Lebenslauf:

Der funktionale Lebenslauf dient vor allem dazu, die bisherige Berufstätigkeit und Ausbildung in Blöcken darzustellen und bietet sich für Führungskräfte oder Fachkräfte an, die bereits mehrere verschiedene Positionen mit ähnlichem Aufgabenfeld innehatten. Der funktionale Lebenslauf besteht aus einem chronologischen Teil und einem gesonderten Teil, in dem Erfahrungen, Fähigkeiten und Kenntnisse ausführlicher dargestellt werden. Sollten Sie in verschiedenen Positionen die gleichen Tätigkeiten ausgeführt haben, so vermeiden Sie allzu häufige Wiederholungen und fassen Sie die Tätigkeiten lieber zusammen.

Der ausführliche Lebenslauf:

Der ausführliche Lebenslauf wird handschriftlich verfasst. Auch er soll den bisherigen persönlichen und beruflichen Werdegang des Bewerbers darstellen. Hierbei geht es jedoch weniger um die Aufzählung von Fakten, sondern vielmehr darum, dass der Arbeitgeber mit einem ausführlichen Lebenslauf die Ausdrucksfähigkeit des Bewerbers testen möchte. Da die Informationen jedoch die gleichen wie in einem tabellarischen Lebenslauf sind, empfiehlt es sich, zunächst einen solchen zu erstellen und diesen dann in einen ausführlichen Lebenslauf umzuwandeln.

Der tabellarische Lebenslauf:

Ein funktionaler oder ein ausführlicher Lebenslauf sind nur dann als Form für den Lebenslauf zu wählen, wenn der Arbeitgeber dies ausdrücklich wünscht. Ist keine Form vorgegeben, so ist immer der tabellarische Lebenslauf zu wählen. Dieser ist die gebräuchlichste Form, weil er übersichtlich ist und außerdem einen direkten Vergleich mehrerer Bewerber ermöglicht.
Der Lebenslauf sollte übersichtlich aufgebaut sein. Eine Anforderung an einen übersichtlichen Lebenslauf ist es aber auch, dass es dem Leser schnell und problemlos möglich ist, die wichtigen, für die zu besetzende Stelle relevanten Informationen aus diesem Bewerbungsdokument zu entnehmen. Zu den relevanten Informationen zählen in aller Regel die Ausbildung, die bisherigen beruflichen, praktischen Tätigkeiten, Praktika, Weiterbildungen sowie weitere zur Stelle passende Qualifikationen des Bewerbers. Aber auch persönliche Daten des Bewerbers gehören in den Lebenslauf. Da die Personalverantwortlichen eines Unternehmens einer Bewerbung nur eine sehr begrenzte Zeit ihre Aufmerksamkeit schenken, ist es äußerst wichtig, die relevanten Bewerberinformationen durch einen geeigneten Lebenslauf-Aufbau klar zu strukturieren und gegebenenfalls mithilfe geeigneter Formatierungen hervorzuheben. Unwichtige Informationen, welche für die jeweilige Arbeitsstelle nicht, oder von sehr niedriger Relevanz sind, sollten daher nicht im Lebenslauf angeführt werden. Gegebenenfalls können solche Informationen dann, wenn es hilfreich erscheint, im Vorstellungsgespräch vermittelt werden.

Aufbau eines tabellarischen Lebenslaufs

Persönliche Daten

Die persönlichen Daten machen es dem Personaler möglich, einige grundsätzliche Daten zu Ihrer Person sowie die Kontaktdaten zu erfahren. Zu den gängigen persönlichen Daten zählen dabei:

  • Vor- und Nachname
  • Telefonnummer (gegebenenfalls kann die Angabe einer Mobiltelefon-Nummer sinnvoll sein, wenn Sie darüber besser erreichbar sind)
  • Vollständige Anschrift (Straße + Hausnummer, Postleitzahl und Ort)
    E-Mail Adresse (diese sollte einen seriösen Eindruck machen)
  • Geburtsdatum und Geburtsort
  • Staatsangehörigkeit (wenn diese nicht aus dem Namen abgeleitet werden kann)
  • Familienstand

Beim Familienstand reicht es aus, „verheiratet“ oder „ledig“ anzugeben. Wenn man Kinder hat, so reicht die Anzahl der Kinder als Angabe aus. Früher war es üblich, die Eltern und ihre Berufe in den Lebenslauf zu integrieren, das ist heute unnötig. Auch auf die Angabe der Religionszugehörigkeit sollte heute lieber verzichtet werden. Diese ist nur noch aus steuerrechtlichen Gründen für die Personalakte wichtig, spielt im Lebenslauf jedoch keine Rolle. Enthält die Bewerbungsmappe kein Deckblatt, so ist das Bewerbungsfoto oben rechts neben die persönlichen Daten des Bewerbers anzubringen.

Beruflicher Werdegang / Berufserfahrung

In diesem Abschnitt des Lebenslaufs können die bisherigen beruflichen Positionen und Tätigkeiten aufgeführt werden. Hier empfiehlt es sich, die wichtigsten Tätigkeiten der jeweiligen Positionen kurz und knapp anzuführen. Gängige Daten in diesem Abschnitt sind:

  • Dauer der Tätigkeit (Monat und Jahr)
  • Bezeichnung der Position / Stelle
  • Name des Unternehmens / der Organisation inklusive der Rechtsform und Ort
  • Tätigkeitsschwerpunkte (3-5 Punkte, in welchen die wichtigsten Tätigkeitsschwerpunkte und positive Besonderheiten kurz angeführt werden)

Akademische Ausbildung

Dieser Bereich des Lebenslaufs informiert, wenn vorhanden, über die akademische Ausbildung des Bewerbers. Wichtige Daten für diesen Bereich sind:

  • Dauer der akademischen Ausbildung (Monat und Jahr)
  • Name der Hochschule und Ort
  • Studienschwerpunkte
  • Thema der Bachelor-Thesis / Master-Thesis etc.
  •  Abschluss
  • Abschlussnote

Berufsausbildung

In diesem Abschnitt können Sie Ihren zukünftigen Arbeitgeber über ihre Berufsausbildung informieren. Interessante Daten für den Arbeitgeber:

  • Dauer der Ausbildung (Monat und Jahr)
  • Bezeichnung der Ausbildung
  • Name des Unternehmens / der Organisation inklusive der Rechtsform und Ort
  • Tätigkeitsbeispiele und Ausbildungsschwerpunkte

Schulische Ausbildung

Dieser Abschnitt ist für Daten der schulischen Ausbildung vorgesehen. Die Angabe der Grundschule ist dabei allerdings nicht nötig. Übliche Daten für diesen Bereich:

  • Dauer der Ausbildung (Monat und Jahr)
  • Name der Schule und Ort
  • Abschluss
  • ggf. Abschlussnote

Weiterbildung / Fortbildung

Platz für die Angabe von Weiterbildungen / Fortbildungen bietet dieser Abschnitt. Interessante Daten:

  • Dauer der Weiterbildung (Monat und Jahr)
  • Bezeichnung der Weiterbildung
  • Name des Organisators (Bildungseinrichtung / Unternehmen)
  • Abschluss

Praktika / Ferienjobs

Vor allem Schüler können mit der Angabe ihrer absolvierten Praktika und Ferienjobs im Lebenslauf punkten. Dafür sind folgende Daten interessant für den potentiellen Arbeitgeber:

  • Dauer des Praktikums / Ferienjobs (Monat und Jahr)
  • Name des Unternehmens / der Organisation inklusive der Rechtsform und Ort
  • Tätigkeitsschwerpunkte

Sprachkenntnisse

Sprachkenntnisse sind in der globalisierten Welt sehr wichtig. Daher bieten diese, wenn vorhanden, die Möglichkeit, sich von Mitbewerbern abzuheben. Relevante Daten:

  • Sprache
  • Kenntnisstand

Die Angabe eines Kenntnisstandes, den Sie in einer Sprache haben – von Grundkenntnissen bis hin zum verhandlungssicheren Umgang – entspricht dabei Ihrer Selbsteinschätzung. Zu beachten ist hierbei, dass die Selbsteinschätzung möglichst realistisch sein sollte, da manche Personaler beispielsweise das Vorstellungsgespräch auf Englisch führen, um zu testen, ob die Selbsteinschätzung des Bewerbers im Lebenslauf auch der Wahrheit entspricht.

EDV – Kenntnisse

Die EDV ist heut zu Tage in nahezu keinem Beruf mehr wegzudenken. Bei der Angabe von EDV-Kenntnissen empfiehlt sich die Angabe folgender Daten:

  • Programm / Software
  • Kenntnisstand

Interessen / Weitere Tätigkeiten

Die Angabe von Interessen und weiteren, möglicherweise ehrenamtlichen Tätigkeiten kann das Profil eines Bewerbers noch weiter schärfen. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass dieser Abschnitt nicht zu viel Platz im Lebenslauf einnimmt.

  • (Ehrenamtliche) Tätigkeiten (mit Dauer der Ausübung)
  • Interessen / Hobbys

Durch die Angabe von Hobbys kann sich der Arbeitgeber ein besseres Bild von der Persönlichkeit des Bewerbers machen. Entsprechende Hobbys sind gute Belege für wünschenswerte Soft Skills, wie etwa Teamgeist. Es soll allerdings nicht der Eindruck erweckt werden, dass der Bewerber am liebsten Freizeit hat und auch Hobbys, die den Bewerber negativ erscheinen lassen, müssen nicht unbedingt im Lebenslauf angegeben werden. So sollte z. B. eine Extremsportart nicht unbedingt als Hobby angegeben werden, da sie den Bewerber leichtsinnig erscheinen lässt. Stilvoller ist es im Lebenslauf, die Hobbys zu Interessen zu verdichten, am besten natürlich zu solchen, die zu den Anforderungen der Stelle passen. So kann z. B. Reisen als Freizeitbeschäftigung auch als kulturelles Interesse an fremden Ländern formuliert werden.

Referenzen / Arbeitsproben

Diese Kategorie ist vor allem bei kreativen Berufen eine Möglichkeit, um auf die bisherigen Arbeiten aufmerksam zu machen. Die in dieser Kategorie angegebenen Arbeiten sollten dann aber eine entsprechende Qualität aufweisen, damit diese nicht zum Nachteil werden.

Allgemein gilt für die Erstellung eines Lebenslaufes, dass dieser nicht umfangreicher als zwei DIN-A4-Seiten sein sollte. Er sollte mit dem Computer geschrieben sein und den gleichen Schrifttyp und die gleiche Schriftgröße aufweisen wie das Bewerbungsanschreiben (Schriftgröße 12, Arial oder Times New Roman).

Besonders für den tabellarischen Lebenslauf ist es wichtig, den bisherigen Werdegang lückenlos darzustellen. Kleine Lücken von bis zu drei Monaten fallen nicht weiter ins Gewicht. Größere Lücken von mehreren Monaten zwischen zwei Arbeitsverhältnissen sollten jedoch angemessen erklärt werden. Um es positiver zu formulieren, sollte bei längerer Arbeitslosigkeit beispielsweise auch nicht einfach „Arbeitslos seit …“ in den tabellarischen Lebenslauf geschrieben werden, sondern stattdessen, was Sie für die Arbeitssuche getan haben – zum Beispiel, ob Sie bestimmte Kurse besucht haben oder aktive auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung waren / sind.

Spezielle Fähigkeiten im Lebenslauf zur Geltung bringen

Sich mit dem Lebenslauf von anderen abheben, um den Traumjob zu ergattern – das ist das Ziel eines jeden Bewerbers. Wer spezielle Fähigkeiten hat und diese geschickt präsentiert, hat gute Chancen dieses zu erreichen. Generell gilt: Eventuelle Unsicherheiten sollten von den besonderen Fähigkeiten überdeckt und nicht extra betont werden.

Selbstsicherheit ist wichtig und das Potential für eine positive Beurteilung der Bewerbung sollte nicht durch das Aufzeigen von Schwächen verschenkt werden. Der verantwortliche Bewerber muss nach dem Lesen des Anschreibens von den persönlichen Kompetenzen des Bewerbers überzeugt und der Meinung sein, dass dieser sich perfekt für die ausgeschriebene Position eignet. Wer mit der Bewerbung herausstechen möchte, sollte deshalb mit sehr guten Referenzen, ausgezeichneten Abschlussnoten, besonderen Hobbys oder eben mit speziellen Fähigkeiten aufwarten können, beispielsweise Zeichentalent – denn an dieser Stelle zeigt sich, ob der Kandidat etwas mitbringt, das sonst niemand hat.

Die Rubrik „Besondere Fähigkeiten“ sollte daher genutzt werden, um eine sinnvolle Verbindung zwischen der Ausbildung, beruflicher Erfahrung sowie dem angestrebten Job zu schaffen. Dies ermöglicht es dem Personaler, einen persönlichen Eindruck vom Bewerber zu erhalten. Eine für die verschiedensten Berufe sehr nützliche Eigenschaft ist etwa Kreativität. Ist diese im Job gefordert, sollte sie unbedingt unter Beweis gestellt werden, am besten mit Hilfe von Referenzen. Je nach Branche und Tätigkeit hinterlassen zum Beispiel Fotomappen, Videos oder selbst verfasste Texte einen guten Eindruck. Auch kaufmännische Fähigkeiten können ausschlaggebend sein. Wer sich etwa als Sachbearbeiter bewirbt, kann seine Chancen erhöhen, indem er angibt – natürlich sofern es der Wahrheit entspricht – das Zehnfingersystem zu beherrschen. Noch besser steht der Bewerber in diesem Fall da, wenn er es sich im Selbststudium beigebracht hat. Dies zeugt von Lernbereitschaft und Selbstdisziplin.

Wer sich in der IT-Branche bewirbt, sollte seine speziellen Fähigkeiten direkt als EDV-Kenntnisse betiteln, denn auf diese wird der Fokus gelegt. Um nicht in der Menge der Bewerber unterzugehen, empfiehlt es sich, spezielle Programme zu nennen, deren Verwendung für die ausgeschriebene Tätigkeit von Bedeutung ist. Wer sich in seiner Freizeit also ohnehin mit einem besonderen Programm beschäftigt, sollte an dieser Stelle darauf hinweisen. Dem Personalverantwortlichen signalisiert das: Der Bewerber ist mit großem Interesse und Engagement bei der Sache. Generell lohnt es sich außerdem in den meisten Branchen, auf ehrenamtliches Engagement hinzuweisen. Auf diese Weise beweist der Kandidat soziale Kompetenz, Eigeninitiative und die Bereitschaft, mehr zu leisten als gefordert wird.

Spezielle Fähigkeiten machen eine Bewerbung besonders. Wer verzweifelt vor seinem Lebenslauf sitzt und nicht weiß, inwiefern er hervorstechen kann, sollte sich folgende Fragen stellen: Welche Aufgaben machen mir am meisten Spaß? Was kann ich besonders gut? Was ist mir wichtig und wofür interessiere ich mich? Einige Besonderheiten lassen sich immer finden, um die Bewerbung einzigartig zu machen und den Mitbewerbern einen Schritt voraus zu sein.

Loyalität oder Lästern – Schneller Jobwechsel und Ex-Chefs

Hinter vorgehaltender Hand mal ein schlechtes Wort über den Chef fallen zu lassen, mag bei Arbeitskollegen in Ordnung sein. Doch was sollte der neue Chef über ihr Verhältnis wissen und wie erklärt sich ein schneller Jobwechsel?

Das Bewerbungsgespräch und die ersten Tage oder Wochen im neuen Job haben große Erwartungen geweckt. Es sah alles ganz rosig aus und du hast dich gefreut, endlich Verantwortung in deinem Beruf übernehmen und zeigen zu können, was du drauf hast. Doch jetzt, nach dem ersten Monat ist der Zauber des Neuen verflogen. Der Chef hat dir weder wie abgesprochen die Verantwortung für das Projekt übergeben, noch wirst du wirklich in dem Bereich eingesetzt, wofür du eingestellt wurdest. Frust baut sich auf, schließlich ist Unterforderung im Job fast noch schlimmer als Überforderung. Was ist also zu tun? Natürlich ist zunächst ein Gespräch mit dem Chef fällig. Doch nach dem ersten, zweiten und dritten Gespräch wird irgendwann klar, dass andere Aufgaben gerade mehr Priorität haben und einer muss sie ja machen: Du. Wenn das allerdings keine zufriedenstellenden Aussichten für die nächsten Monate und Jahre sind, sollte ein erneuter Stellenwechsel erwogen werden. Doch hier stellt sich die entscheidende Frage: Was muss der neue Chef wissen, ist Frust erlaubt und sollten die letzten fünf Monate irgendwie beschönigt werden?

Nichts als die Wahrheit

Lücken im Lebenslauf müssen erklärt werden, kurze Anstellungsverhältnisse auch. Und hier hilft nichts als die Wahrheit, sie muss nur richtig verpackt werden. Doch beschönigt werden sollte der schnelle Jobwechsel nicht, schließlich kommt es nicht gut, wenn der neue Chef von einem befristeten Arbeitsverhältnis ausging, vom alten Chef aber erfährt, dass du gekündigt hast. Hier heißt es nicht Mut zur Lücke, sondern Mut zur Wahrheit.

Schweigen wie ein Grab

Im Bewerbungsgespräch über den alten Arbeitsplatz oder Chef zu lästern ist ein absolutes No-Go. Erstens könnte das Gegenüber mit dem Chef befreundet sein und zweitens macht es keinen guten Eindruck, schlecht über irgendjemanden, insbesondere den Chef, zu reden.

Es ist wie in einer Beziehung

Auch in einer Beziehung gilt: Besser Schwierigkeiten von der eigenen Perspektive her darstellen, als den anderen zu beschuldigen. Ähnliches gilt bei Aussagen über den ehemaligen Chef.

Das geht nicht: Mein Chef hat mich schlecht behandelt, mir nicht die richtigen Aufgaben zugeteilt und die Stimmung am Arbeitsplatz war auch blöd.

Das geht: Ich möchte meine Wissen einsetzen und meine Motivation unter Beweis stellen können, an meinem bisherigen Arbeitsplatz war diese Möglichkeit leider nicht zu genüge gegeben, dafür bietet mir Ihr Unternehmen die besten Aussichten.

Was muss, das muss

Schon im Anschreiben sollte auf den erneuten Jobwechsel eingegangen werden. Wichtig ist hier, die eigene Motivation in den Vordergrund zu stellen und nur anzudeuten, dass der jetzige Job einfach nicht den eigenen Vorstellungen entspricht. Auch im Bewerbungsgespräch wird die Frage nach dem Grund für den schnellen Wechsel kommen. Wichtig ist es darauf vorbereitet zu sein und nicht um den heißen Brei herumzureden. Aussagen wie „Der Job entspricht nicht den getroffenen Vereinbarungen und ich möchte gerne meine Fähigkeiten in einem anderen Bereich unter Beweis stellen“ sind in Ordnung, im Detail auf Versäumnisse des Chefs einzugehen ist allerdings nicht nötig.

Und wenn er nicht locker lässt?

Egal wie oft der Personaler oder angehende Chef auch nachfragt, negative Äußerungen über den ehemaligen Chef sind definitiv tabu. Um weiteren Fragen aus dem Weg zu gehen ist ein Themenwechsel günstig. Es bieten sich zum Beispiel Fragen nach einer genauen Tätigkeitsbeschreibung an.

Kleines Bewerbungs-ABC

Keine Frage, das Anschreiben in Bewerbungen hat nach wie vor einen hohen Stellenwert, die Bedeutung des Lebenslaufes hat jedoch gerade in den letzten Jahren enorm zugenommen – nicht nur, weil dieser in vielen Online Bewerbungen separat hochgeladen werden soll bzw. wird, sondern auch, weil gerade bei einer Vielzahl von Zusendungen der Lebenslauf zur ersten Selektion der Bewerbungsunterlagen von Personalern herangezogen wird. Hier gilt es also, einen guten Eindruck zu hinterlassen.

Ob Berufsanfänger oder Arbeitsuchende, deren letzte Bewerbung schon Jahre zurück liegt, die Unsicherheit, was in den Lebenslauf und das Anschreiben gehört und wie man sich dort am besten präsentiert, ist für viele gleichbedeutend mit einem großen Fragezeichen.

Das folgende Bewerbungs-ABC zeigt, was es zu beachten gilt…

Anonymität: In anonymen Bewerbungen sind keine Angaben zu Geschlecht und Namen enthalten. Im Allgemeinen Gleichstellungsgesetz (AGG) ist außerdem geregelt, dass die Bewerbung keine Angaben zu Geburtsort und –datum enthalten muss. Noch sind diese Bewerbungen in Deutschland jedoch eher die Seltenheit und auch Personaler sind meist eher unglücklich über solche Bewerbungsunterlagen.

Bewerbungsmappe: Die Bewerbungsmappe ist das A und O der Bewerbung. Sie ist das erste, was personaler zu Gesicht bekommen, und schon hier sollte man mit gutem Eindruck punkten. Eselsohren, ein billiger Eindruck oder gar Schmutzflecken sind schon bei der Außenansicht unbedingt zu vermeiden. Auch der Inhalt der Mappe sollte sich durch Sorgfalt, aber auch Individualität hervorheben.

Chronologie: Auch im Lebenslauf gilt: Wichtiges nach vorne! Daher muss der Lebenslauf nicht mit Angaben zur Schulzeit beginnen, ratsam ist es, mit der aktuellen Tätigkeit zu beginnen.

Dritte Seite: Gerade bei Berufseinsteigern bietet die Dritte Seite eine Chance, die Motivation zur Bewerbung zu unterstreichen. Allerdings sollte dieses Motivationsschreiben nicht länger als eine halbe Seite lang sein.

Eltern: Früher war es üblich, Angaben über die Eltern und deren Beschäftigung zu machen – heute ist dies eher unüblich.

Foto: Bewerbungen ohne Bild erwecken meist den Argwohn von Personalern, man möchte schließlich wissen, mit wem man es zu tun hat. Daher sollte die Bewerbung in Deutschland stets ein Fotos beinhalten, in angloamerikanischen Ländern dagegen ist dies weniger verbreitet. Wenn jedoch Bewerbungsfoto, dann möglichst beim Fotografen machen lassen und in einem angenehmen, dem Beruf entsprechenden Erscheinungsbild mit einem zuversichtlichen Lächeln in die Kamera schauen.

Gehalt: Schon vor dem Bewerbungsgespräch sollte sich der Bewerber Gedanken über seine Gehaltsvorstellungen machen. Im Internet können Informationen gefunden werden, wie welche Branche in welcher Region vergütet wird. Diese geben einen ersten Orientierungsrahmen.

Hobbys: Hobbys geben Bewerbern die Möglichkeit aufzufallen und aus der Masse herauszustechen, zum Beispiel durch ungewöhnliche Hobbys. Wichtig dabei ist jedoch: Das Angegebene muss stets stimmen!

Interesse: Der Bewerber sollte sich darüber im Klaren sein, warum er sich bei einem bestimmten Unternehmen bewirbt, und dies auch in seiner Bewerbung klar formulieren. Eine Aussage wie „es gab grade nichts Besseres auf dem Markt“ oder „keine Ahnung, irgendwas mit Medien“ sollten unbedingt vermieden werden!

Jobbeschreibung: In der Bewerbung sollte konkret auf die Beschreibung der Tätigkeit in der Stellenausschreibung eingegangen werden. Daher kann auch nicht immer wieder derselbe Bewerbungstext geschickt werden, er muss immer auf die Jobausschreibung zugeschnitten werden.

Kontakt: Die Kontaktdaten sollten oben aufgeführt sein, so müssen Personaler nicht lange suchen, wenn sie einen Bewerber kontaktieren wollen.

Layout: Übersichtlichkeit wird im Lebenslauf ganz groß geschrieben. Die Seiten sollten nicht zu eng bedruckt sein, einzelne Bereiche in Blöcken sammeln und nur dezent mit Kursivschreibung oder Unterstreichungen ausgestattet sein. Bei der Schriftart hat sich Times New Roman etabliert, die Schriftgröße sollte nicht größer als 12 und nicht kleiner als 10 sein.

Lücken: Lücken im Lebenslauf sollten nicht vertuscht werden, zum Teil können sie auch positiv gewertet werden. Eine Reise ins Ausland zum Beispiel nach dem Studium, bei der man seine Sprachkenntnisse vertiefen konnte oder Selbstständigkeit und Eigeninitiative bewiesen hat.

Noten: Abschlussnoten sollten, sofern sie gut sind, auf die Kommastelle genau angegeben werden. Sind die Noten weniger gut ausgefallen, reicht die Angabe in Worten wie in der Schule. Vertuschen hilft auch hier nicht, da spätestens das Abschlusszeugnis Tacheles spricht.

Online-Bewerbung: Der Trend zu Online Bewerbungen nimmt zu. Keine Frage, diese bringen für Bewerber und Unternehmen viele Vorteile, doch aufgepasst, auch hier ist Seriosität gefragt – das gilt auch für die E-Mail Adresse!

Pflicht- und Freiwilligendienste: Wehrdienst, Zivildienst oder ein freiwilliges soziales / ökologisches Jahr gehören in den Lebenslauf.

Praktika: Berufseinsteiger sollten Praktika unbedingt als Referenzen anführen. Wichtig hierbei ist, in ein oder zwei Stichpunkten aufzuführen, was man während des Praktikums gemacht hat.

Religion und Staatsangehörigkeit: Sind obligatorisch und müssen nicht in den Lebenslauf aufgenommen werden.

Sprachkenntnisse: Sprachkenntnisse sollten im Lebenslauf unbedingt aufgeführt werden. Dabei hat sich die Praxis durchgesetzt, in Klammern auch den Kenntnisgrad anzugeben oder gegebenenfalls Sprachzertifikate zuzufügen.

Titel: Drin, was draufsteht: Mit der Überschrift „Lebenslauf“ sollte derselbe beginnen.

Unterschrift: Ganz unten hin gehören Datum, Ort und die handschriftliche Unterschrift.

Vorstellungsgespräch: Im Bewerbungsschreiben wird üblicherweise auch die Bitte um eine Einladung zum Vorstellungsgespräch eingeflochten, gern zum Ende, kurz vor den Verabschiedungsfloskeln. Dabei wird heute der Konjunktiv vermieden: Statt „über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch würde ich mich freuen“ schreibt man heute „ich freue mich auf ein persönliches Gespräch mit Ihnen“.

Werbung: Nicht aus Zufall beinhaltet Bewerbung auch das Wort Werbung. Man sollte schon Werbung für sich selbst betreiben. Aber dabei bitte bei der Wahrheit bleiben!

Xing: Portale wie Xing haben sich als erster Bewerbungsschritt in vielen Branchen bewährt. Hier kann ein Arbeitssuchender sich vorstellen und von suchenden Firmen angesprochen werden.

Zeitangaben: Zeitliche Angaben müssen nicht taggenau aufgeführt werden, Monat und Jahr sind völlig ausreichend.

Fehler im Lebenslauf

Personaler müssen täglich unzählige Bewerbungsunterlagen durchsehen und daraufhin die Entscheidung treffen, welcher Kandidat zu einem persönlichen Gespräch eingeladen und welcher sofort aussortiert wird.

Diese Entscheidung ist nicht einfach und immer mehr Personaler nutzen dabei den Lebenslauf, um sich schneller entscheiden zu können. Das Anschreiben hat zwar immer noch eine wichtige Bedeutung bei den Bewerbungsunterlagen, um sich aber schnell einen Überblick über den Bewerber zu verschaffen, setzen Personaler auf den Lebenslauf. Dabei gewinnt er also zunehmend an Bedeutung, strotzt aber jüngsten Untersuchungen nur so vor Fehlern. Die wichtigsten Fehler im Lebenslauf und Tipps die Ihnen helfen, diese Fehler zu vermeiden, stellen wir hier kurz vor.

Fehlende Daten & Lügen im Lebenslauf

Auch wenn Telefonnummer, Anschrift und Name bereits auf dem Deckblatt der Bewerbung verzeichnet werden, dürfen sie im Lebenslauf nicht fehlen. Personaler suchen nicht gerne aufwendig nach Kontaktdaten, sondern wollen sie auf einen Blick erfassen können.

Auch bei den beruflichen Daten wird oft geflunkert. Einer der größten Fehler im Lebenslauf besteht darin, dass Lücken im Lebenslauf verschleiert werden sollen. Statt der monatsgenauen Angabe werden nur Jahreszahlen für einzelne Stellen angegeben. Das ist falsch, Lücken lassen sich durch gezielte Fortbildungen und Co. sogar noch positiv nutzen.

Insgesamt sind Flunkereien und Lügen eine große Fehlerquelle. Diese Fehler im Lebenslauf stellen sich im Vorstellungsgespräch, spätestens aber im beruflichen Alltag schnell heraus. Übertrieben gut dargestellte Fremdsprachenkenntnisse lassen sich problemlos mit einem Test darstellen, Soft Skills werden im Beruf deutlich. Wer etwa sehr gute Sprachkenntnisse angibt, sollte sich auch fließend in der Sprache unterhalten können: Es könnte passieren, dass dem Bewerber im Vorstellungsgespräch ein Muttersprachler gegenüber sitzt, der die angegebenen Kenntnisse prüft. Darüber hinaus sollte nicht aus jedem Auslandsaufenthalt eine Studienreise oder Bildungsfahrt gemacht werden, wenn das nicht durch Zeugnisse bewiesen werden kann. Manche Lügen im Lebenslauf sind sogar strafbar und können bei Entdeckung den Job kosten. Also aufgepasst.

Kleine Beschönigungen können eine Ausnahme bilden

Kleinere Schönheitskorrekturen sind hingegen erlaubt: Wer mit fachlichen Kompetenzen nicht gerade glänzen kann, darf ruhig andere Aspekte ein wenig mehr betonen, wie etwa Social Skills. Erfunden werden sollten diese jedoch nicht – spätestens in der Probezeit kann die Wahrheit ans Licht kommen. Auch nicht verboten ist es, zum Beispiel den Kündigungsgrund des letzten Arbeitgebers ein wenig zu beschönigen. Solange nicht das Gegenteil bewiesen werden kann, sind etwas positivere Darstellungen hier erlaubt. Generell gilt: Die Art und Weise, wie ein Bewerber während der Bewerbungsphase auftritt, vermittelt dem Arbeitgeber einen Eindruck davon, wie es ist, mit ihm zu arbeiten. Es ist also wichtig, sich positiv darzustellen, dabei aber keine Tatsachen zu fälschen. Anstatt zu lügen, sollte der Bewerber versuchen, sich durch konkrete Angaben und sinnvolle Schlüsselworte von der Masse abzuheben.

Chronologie ist Out

Ebenfalls ein häufiger Fehler in einem Lebenslauf besteht darin, die Stationen des Lebens chronologisch zu ordnen. Begonnen wird mit der Grundschule, weiter geht es über die Realschule, die Ausbildung, das Studium, bis hin zum aktuellen Job. Personaler ermüden schnell. Zunächst einmal interessiert sich kaum ein Personaler für die 20 Jahre zurückliegende Schulzeit. Außerdem wollen Personalentscheider wissen, welche Aufgaben aktuell übernommen werden, um zu erfahren, ob die nötigen Qualifikationen für die Stelle vorhanden sind. Deshalb sollte stets mit den aktuellen Geschehnissen begonnen und dann zurückgegangen werden.

Ebenfalls sind Angaben zu den Berufen der Eltern und Geschwister, sowie zur Staatsangehörigkeit heute nicht mehr gefragt im Lebenslauf. Auch sollte auf die Angabe von Nebenjobs, VHS-Kursen und Co. verzichtet werden, sofern diese nichts mit der ausgeschriebenen Stelle zu tun haben.

Ebenfalls ein Fehler im Lebenslauf ist es, wenn zwar die Namen der Firmen, bei denen man gearbeitet hat, angegeben werden, aber nicht die Aufgaben, die man dort übernahm. Stichpunktartig sollten die wichtigsten Aufgaben dargestellt werden, um einen Eindruck der Qualifikationen zu hinterlassen. Auch ist es wichtig, dass alle Angaben im Lebenslauf mit Zeugnissen oder anderen Unterlagen belegt werden können.