Die Arbeitsprobe in der Bewerbung: Sinn oder Unsinn?

In manchen Berufszweigen sind sie unersetzbar: die Arbeitsproben. So wollen Arbeitgeber, die Journalisten oder Grafiker suchen, gerne wissen, wie der Bewerber arbeitet. Schon in der Stellenausschreibung wird deshalb eine Arbeitsprobe angefordert, die der Bewerbung beizufügen ist. In anderen Berufen hingegen sollte auf die Arbeitsprobe in den allermeisten Fällen verzichtet werden.

Generell gilt: Wird keine Arbeitsprobe verlangt, dann sollte auch keine den Bewerbungsunterlagen beigefügt werden. Zusätzliche Arbeitsproben plustern die Bewerbung auf, für den Personaler geht das mit einem Mehraufwand bei der Durchsicht der Unterlagen einher, was die meisten Personaler nicht gutheißen. Dennoch kann es gerade in kreativen Berufen sinnvoll sein, eine Arbeitsprobe beizulegen. Hier ist allerdings die Regel: Werden keine Arbeitsproben verlangt, sollte unaufgefordert nur eine Arbeitsprobe beigefügt werden. Sind die Proben dagegen zentraler Bestandteil der Bewerbungsunterlagen, dürfen es bis zu drei Arbeitsproben sein.

Das richtige Format der Arbeitsprobe

Wer den Bewerbungsunterlagen eine Arbeitsprobe beilegen möchte, sollte ebenfalls auf das richtige Format selbiger achten. Hierbei gilt: Power-Point-Präsentationen sind schön und gut, aber gerade bei kleineren Unternehmen ist davon auszugehen, dass diese nicht immer mit der aktuellsten Software ausgestattet sind. Dann ist es wenig sinnvoll, eine solche Präsentation beizulegen.

Ebenfalls sollte die Arbeitsprobe nicht unbedingt auf Datenträgern eingereicht werden, denn in vielen Firmen besteht ein Verbot, fremde Datenträger zu nutzen. Die Gefahr von Viren und Schadsoftware ist zu groß. Die Arbeitsprobe lässt sich natürlich auch auf Papier drucken, hier ist zu beachten, dass Fotos, Skizzen und Entwürfe möglicherweise verkleinert werden müssen. Denn die Arbeitsprobe sollte immer an das übliche DIN-A4-Format der Bewerbungsmappe angepasst werden.

Qualität statt Quantität

Eine Arbeitsprobe bietet dem Bewerber die Chance, seine Stärken deutlich zu präsentieren. Gleichermaßen besteht aber auch die Gefahr, dass Schwächen des Bewerbers über die Arbeitsprobe deutlich werden. Deshalb sollten die der Bewerbungsmappe beigefügten Arbeitsproben besonders sorgfältig ausgewählt werden. Nur eine Arbeitsprobe, die wirklich gelungen ist und der ausgeschriebenen Stelle entspricht, macht also Sinn. Ein Journalist, der sich für die Sparte Wirtschaft interessiert und bewirbt, sollte dementsprechend Artikel aus dem Wirtschaftsbereich als Arbeitsprobe beilegen. Lifestyle-Themen können zwar von einer gewissen Flexibilität zeugen, sollten aber nur bedingt eingereicht werden.