Der kleine Studium-Ratgeber: Tipps zur Studienvorbereitung und die Zeit danach

Es ist geschafft: nach 12 bzw. 13 Jahren des Lernens steht endlich der Abiball vor der Tür. Nachdem man nun im vorher gut überlegten Outfit das langersehnte Abschlusszeugnis in der Hand hält, tauchen aber bereits die ersten Fragen zur Zukunft auf: Soll ich studieren und wenn ja, was? Auf welches Studienfach soll man sich bei den vielen Interessen nun festlegen? Antworten darauf und weitere Tipps zur Studienvorbereitung sowie Überlebenstipps für die Zeit im Studium erhalten Sie hier.

Studienfachwahl: Das richtige Fach finden

Um herauszukristallisieren, was einen wirklich interessiert, eignet sich ein Brainstorming, am besten mit Prioritätensetzung. Hier können zum Beispiel private Hobbies und Neigungen mit einbezogen werden. Ist man vielleicht sehr sportlich oder redet sehr viel und gerne, ist also sprachlich begabt? Ist man politisch oder gesellschaftlich interessiert? Allerdings lassen sich mit einem Brainstorming nicht unbedingt die wissenschaftlichen von den sprachlichen Fähigkeiten unterscheiden.

Aus vielen Studiengangordnungen lässt sich herauslesen, welche Eigenschaften jeweils von Vorteil sind. Für Leseratten eignen sich zum Beispiel Studiengänge wie Kulturwissenschaften oder Philosophie. Die Mathematikexperten können nicht nur auf das so beliebte BWL– oder nahegelegenes Mathematikstudium absolvieren, auch im Fach “Information Retrieval” ist ein Talent im Umgang mit Zahlen erforderlich. Weiterhin hilfreich ist:

  • Umfangreiche Unterstützung bei der Wahl des Studienfachen bieten hier die Berufsinformationszentren (BIZ). Durch einen Test werden hier die eigenen Stärken und Neigungen ermittelt.
  • Auch im Internet gibt es etliche Anbieter, die dem Studieninteressenten mittels eines Tests zum richtigen Fach verhelfen wollen.
  • Bei der Wahl des richtigen Studiengangs sollten die eigenen Interessen allerdings nicht das einzige Kriterium bleiben. Sobald man die Richtung des Schwerpunktes festgelegt hat, sollte sich auch über einen regionalen Rahmen im Klaren werden. Da gerade die Universitäten und Hochschulen in großen Städten besonders beliebt sind, werden hier höhere Anforderungen gestellt und längst nicht jeder hat das Glück, in seinem Wunschfach immatrikuliert zu werden.

FH oder Uni?

Auch eine wichtige Frage ist: “Soll ich an der Fachhochschule (FH) studieren oder besser an der Universität?” Beide Einrichtungen sind akademisch betrachtet gleichwertig, vermitteln also dasselbe Wissen auf einem ähnlichen Niveau. Der größte Unterschied besteht in der Form der Wissensvermittlung. An einer FH erinnern die Vorlesungen und Seminare eher an den vertrauten Unterricht auf dem Gymnasium. Es sind verhältnismäßig wenige Studenten in einem Raum und auch Vorlesungen finden in einem interaktiven Rahmen statt. Das Verhältnis von Dozent und Student ist vergleichbar mit dem eines Lehrers bzw. Tutor und einem Schüler. Auch gelten Fachhochschulen im Allgemeinen als Praxisorientierter, oft müssen Praxissemester absolviert werden, auch die Abschlussarbeit wird oft in einem Unternehmen geschrieben.

An der Uni, gerade an den sogenannten Massenunis, sitzen in einem Hörsaal schnell mal um die 300-350 Studenten. Dass dort die persönliche Beziehung zum Dozenten zu kurz kommt, ist kaum zu vermeiden. Auch die Seminare haben mehr Teilnehmer. Es werden also mehr Meinungen mit einbezogen. Ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Verantwortung für das eigene Handeln wird in jedem Fall gefordert.

Finanziell gut durch das Studium kommen

Die meisten der jungen Studenten vertrauen auf eine traditionelle Einkommensquelle: ihre Eltern. Häufig können Eltern ihre Kinder allerdings gar nicht finanziell unterstützen, obwohl sie gerne würden. In diesem Fall greift der Staat ein und unterstützt den Studenten finanziell. Hierfür muss der Student Bafög beim jeweiligen Studentenwerk beantragen. Voraussetzung für eine Genehmigung des Antrages ist, dass der Student die Deutsche Staatsangehörigkeit besitzt. Außerdem sollte er Studium zügig beenden und einen Bachelor vor dem 30. und einen Master vor dem 35. Lebensjahr beginnen.

Zudem darf das Einkommen der Eltern eine bestimmte Grenze nicht überschreiten. Werden alle diese Kriterien erfüllt, fördert ihn der Staat zur Hälfte mit einem zinslosen Darlehen und mit einem Zuschuss. Fünf Jahre nach Ende der Förderung muss die Hälfte vom Gesamtbetrag, maximal aber 10.000 Euro, zurückgezahlt werden. Hierbei ist eine Ratenzahlung möglich. Doch nicht alle Studenten wollen direkt Schulden im Studium machen. Andere Tipps zur Finanzierung sind dann lieber gesehen:

  • Oft ist ein Minijob in der näheren Umgebung ein einfacher Weg, sich ohne größeren Zeitaufwand 300 bis 400 Euro im Monat dazuzuverdienen.
  • Mit einer gewissen Leistungsstärke können sich Schüler auch bei vielen Stiftungen Deutschlands auf ein Stipendium bewerben. Der Vorteil hier ist, dass geförderte Mittel nicht zurückgezahlt werden müssen.
  • Wer sich für ein duales Studium entscheidet, erhält Geld durch den Arbeitnehmer. Hier muss nicht nebenher gearbeitet werden, da der Praxisteil direkt zum Ausbildungsmodell gehört.

Weitere wichtige Aspekte vor Studienbeginn: Anmeldungen & Wohnsituation

Es ist grundsätzlich ratsam sich gut aufs Studium vorzubereiten. Tipps und Antworten zu allen möglichen Fragen rund ums Thema kann beispielsweise die Studentenberatung der jeweiligen Universität bieten. Auch die Bundesagentur für Arbeit hält Beratungsangebote für Interessierte bereit. Bei einigen wichtigen Aspekten müssen Schüler jedoch selbst aktiv werden, wie etwa bei der Wohnungssuche. Wer nicht bei den Eltern wohnen bleiben möchte oder kann, sollte frühzeitig möglichst viele Kanäle ansteuern: Sei es das schwarze Brett in der Uni, die Tageszeitungen, das Online-Portale oder Bekannte – jeder Tipp kann Gold wert sein. Doch um ein günstiges Zimmer zu bekommen, sollten Studenten möglichst vor allen anderen kommen. Das bedeutet, sobald die Zulassung ins Haus flattert, muss die Wohnungssuche beginnen.

Wenn die Finanzierung des Studiums und der Umzug geklärt sind, geht es darum die Uni kennenzulernen. Wer neue Leute treffen oder sogar Freundschaften schließen möchte, der sollte die von vielen Fachschaften angebotenen Führungen über den Campus wahrnehmen. Zudem müssen sich die Studenten in den ersten Tagen ihres Studiums einen Ausweis für die Mensa und für die Uni-Bibliothek besorgen und sich gegebenenfalls beim Hochschulsport anmelden. Des Weiteren ist es zu empfehlen, ein neues Bankkonto zu eröffnen, sollte man in eine fremde Stadt ziehen.

Überlebenstipps im Studium

Stecken Sie bereits tief im Studium? Einige hilfreiche Tipps werden im Folgenden für diejenigen aufgelistet, welche die Anfangshürden schon genommen haben:

  • Eine gute Organisation ist Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Hochschulstudium. Stundenpläne und Anfahrtswege zu Vorlesungen sollten stets gut geplant sein, um selbst bei vollen Hörsälen noch einen Platz zu ergattern.
  • Der Austausch mit Studentenvertretern ist ratsam, wenn es Probleme gibt. Diese erfahrenen Mitstudenten helfen Neulingen dabei, in der neuen Umgebung zurechtzukommen.
  • Wer studiert, benötigt ein gewisses Maß an Eigeninitiative und Disziplin. Das bedeutet jedoch nicht, dass man sich allein durchschlagen muss. Wer sich sozial gut vernetzt, kann auch einmal Verschlafen und trotzdem die Notizen aus der verpassten Vorlesung erhaschen.

Bachelor oder doch Master: Was lohnt sich für die eigene Karriere?

Viele Studenten befürchten, nach einem Bachelorstudium keinen Arbeitsplatz zu finden – und hängen in den meisten Fällen ein Master-Studium hinten dran. Dass der Bachelor verpönt ist, sei allerdings schon lange ein Trugschluss, betonen einige Experten. Entscheidend ist hier wie so oft der Einzelfall. Was wird studiert? Welcher Beruf wird angestrebt? Nicht zuletzt ist es wichtig, die Unterschiede zwischen Bachelor- und Master-Studium genau zu definieren.

Der Unterschied zwischen Bachelor und Master

Das Bachelorstudium vermittelt die wichtigsten Grundlagen und Arbeitsweisen im gewählten Studiengebiet. Beim sogenannten Ein-Fach-Bachelor konzentriert man sich schwerpunktmäßig auf ein Studiengebiet. Beim Zwei-Fach-Bachelor kombiniert man zwei gleichberechtigte Fächer oder ein Haupt- und ein Nebenfach. Die Regelstudienzeit umfasst beim Bachelor sechs bzw. acht Semester. Auslandsaufenthalte können innerhalb des Studiums zudem wahrgenommen werden.

Wer nach dem Bachelor-Abschluss weiter studieren und seinem Fach treu bleiben will, hat zwei Möglichkeiten: Er kann einen breit angelegten Master oder aber ein enger zugeschnittenes Programm wählen. Wie der Bachelor ist auch der Master in Module gegliedert, für die Creditpoints vergeben werden. Ende des Studiums müssen die Studenten eine Masterarbeit schreiben, für die sie vier bis sechs Monate Zeit haben. Für das Masterstudium kann man nicht nur an eine andere Hochschule wechseln, sondern auch ein neues Fach wählen. Prinzipiell ist die Auswahl an solch offenen Masterprogrammen groß. Doch ist es schwierig, einen Platz für den Wunschmaster zu bekommen, da jede Hochschule selber entscheidet, welches Erststudium sie akzeptiert. Das wichtigste Zulassungskriterium für einen Masterstudium ist jedoch die Bachelornote.

Werden Bachelor-Abschlüsse in der Wirtschaft akzeptiert?

Einige Arbeitgeber erwarten weiterhin für manche Positionen einen Masterabschluss. Das gilt zum Beispiel für wissenschaftliche Mitarbeiterstellen an Universitäten und häufig für Arbeitsplätze in den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen von Unternehmen. Seit der Einführung des Bachelor-Studiums im Jahr 2002 ist die Akzeptanz bei Unternehmen sowie Studierenden jedoch extrem gestiegen:

  • Nur noch knapp die Hälfte aller Absolventen entscheiden sich für ein weiterführendes Master-Studium (2010 waren es noch zwei Drittel).
  • Verantwortlich dafür ist auch die gute Arbeitsmarktsituation für Studierende mit diesem Abschluss.
  • Unterschiede beim Einstiegsgehalt zwischen Bachelor und Master gleichen sich nach wenigen Jahren der Betriebszugehörigkeit oft aus. Durch einen früheren Berufseinstieg fallen die Unterschiede hier oft nicht mehr stark ins Gewicht.
  • Auch im Vergleich mit alteingebrachten Diplom-Abschlüssen zeigt sich, dass Bachelor-Besitzer beim ersten Job oft nicht mehr viel weniger verdienen.

Unternehmen achten zunehmend auf die Qualifikationen und nicht auf den Abschluss der Studenten. Ein möglicher Grund dafür ist, dass diese die fachspezifischen Unterschiede zwischen einem Bachelor- und Master Studium gar nicht mehr richtig einschätzen können. Sollten doch ursprünglich die Grundlagen eines Studienfachs im Bachelor erlernt und im Master vertieft werden, sieht die Realität jedoch ganz anders aus: Immer mehr Bachelorstudiengänge spezialisieren sich auf fachspezifische Themen und lassen somit ein Aufbau-Studium unsinnig erscheinen. Zudem findet man im Bachelor Studium, die von vielen Betrieben gewünschte Praxisorientierung, welche der Wissenschaft und Forschung jedoch zum Nachteil werden könnte. Eher theoretische Studiengänge können mit entsprechenden Praktika ausgeglichen werden.

In der Wissenschaft Karriere machen

Wer hätte gedacht, dass eine Karriere als Wissenschaftler erfüllend sein kann?! Die akademische Leiter hochzuklettern ist in Deutschland aber auch kein Klacks. Der Weg dahin ist sehr lang, das Ziel, später einmal die erstrebte Professorenstelle zu bekommen, ist ungewiss, die Familienplanung bleibt, besonders bei den Frauen, deutlich auf der Strecke. Trotz aller Hürden und Risiken finden viele junge Menschen Forschungsberufe reizvoll und entscheiden sich für die wissenschaftliche Karriere.

Als Kind erforscht man die Welt ganz gerne und freut sich über neue Entdeckungen, denn das gehört schließlich zum Erwachsenenwerden dazu. Doch der ein oder andere Erwachsene behält diese Neugier und Hingabe für das Forschen und wählt ganz bewusst eine Kariere in der Wissenschaft. Forschung zu betreiben und von dem eigenen Forschungstrieb führen zu lassen ist für viele, noch unerfahrene Akademiker interessant und erfüllend.

Hürden und Risiken in dem Beruf Wissenschaftler

Wenn die Entscheidung schon mal feststeht, eine wissenschaftliche Karriere anzugehen, muss sich auf gewisse Risiken, die so eine Karriere mit sich bringt, gefasst machen. Tatsache ist, dass die meisten ausgebildeten Akademiker sich mit zeitlich befristeten Arbeitsverträgen durchschlagen müssen.

Wissenschaftlerinnen haben mit der Familienplanung gar noch ein weiteres Problem. Nicht nur die Auszeit im Beruf ist ein großes Problem, auch der spätere Wiedereinstieg gestaltet sich angesichts der an den Hochschulen fehlenden Betreuungseinrichtungen für Kinder schwierig. Kein Wunder also, dass die Unis vom Standpunkt der jungen Forscherinnen aus gesehen bis jetzt noch einen schlechten Ruf haben, was die Familienfreundlichkeit angeht.

Hinzu kommt, dass viele Wissenschaftler früher oder später die Wahl zwischen „weiterbilden und Professor werden“ oder einem Umstieg auf andere Tätigkeitsfelder treffen müssen. Grund dafür sind die Sparzwänge der Unis, die zu einer stetig sinkenden Zahl an festen Stellen führt – und die Karriereplanung schwierig bis unmöglich macht. Alternativ dazu gehen besonders die Naturwissenschafter gerne in die freie Wirtschaft, denn dort werden sie nicht nur dringend gebraucht, sondern können auch in spannenden Wissenschaftsbereichen wie z. B. der Molekularbiologie/Biochemie arbeiten.

Dual studieren wird immer beliebter

In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Abiturienten stark zugenommen, die meisten von ihnen streben ein Studium an. Auf der anderen Seite fehlt es an Nachwuchskräften im Handwerk und anderen klassischen Ausbildungsunternehmen. Ein Ausweg: Möglichkeiten für ein duales Studium schaffen. Es soll ein Gewinn für beide Seiten bedeuten. Die Studierenden können sich in Theorie durch ihr eigenes Einkommen unabhängig finanzieren und sind durch die doppelte Ausbildung in Theorie und Praxis perfekt auf das spätere Berufsleben vorbereitet. Die Unternehmen wiederum binden die Studierenden durch ihre Unterstützung stark an sich und haben nach deren Abschluss Arbeitnehmer, die mit ihren Fähigkeiten genau dem Unternehmensprofil entsprechen. Im Folgenden werden der Weg zum dualen Studium sowie die Vor- und Nachteile des Modells einmal genauer beleuchtet.

Eigeninitiative ist für den dualen Studienplatz gefragt

Mehr und mehr duale Studiengänge werden in Deutschland angeboten, meist an Fachhochschulen, dualen Hochschulen und Berufsakademien. Dass sich auch immer mehr Unternehmen zunehmend für praxisnahe duale Studiengänge einsetzen, zeigt sich in der Datenbank “Ausbildungsplus”, in der das Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) bereits mehr als 50.000 Betriebe als Kooperationspartner registriert hat. Den begehrten dualen Studienplatz an einer entsprechenden FH, Uni oder Berufsakademie dann auch zu bekommen, ist allerdings nicht so einfach. Wurde ein Studiengang ausgewählt, heißt es zunächst, ein Unternehmen zu finden, welches bereit ist mit einer Hochschule zu kooperieren und die praktische Ausbildung übernimmt.

Oftmals besteht aber auch die Möglichkeit, direkt an der Hochschule nach bestehenden Kooperationspartner zu suchen. Bewerber müssen im zweiten Schritt dann nicht nur das betriebliche Auswahlverfahren, sondern auch die Aufnahmeprüfungen an den Hochschulen bestehen, was sich oft zu einem sehr langwierigen Prozess entwickeln kann. Es ist also ratsam, sich rechtzeitig (bis zu einem Jahr im Voraus) für einen dualen Studienplatz zu bewerben. Die Auswahlverfahren sind zudem recht knifflig und aus einer Vielzahl an Bewerbern bleibt am Ende meist nur eine geringe Auswahl übrig.

Die Sozialversicherungspflicht ist zu beachten

Genau wie Auszubildende sind duale Studenten mittlerweile sozialversicherungspflichtig. Demnach ist ein bestimmter Teil ihres Bruttogehalts in die Sozialversicherung einzuzahlen. Zu dieser gehören die gesetzliche Renten-, Arbeitslosen-, Pflege- und Krankenversicherung.

Enorm wichtig ist an dieser Stelle die Krankenversicherung. Wer bislang bei den Eltern familienversichert war, sollte dann nach einer eigenen gesetzlichen Krankenversicherung Ausschau zu halten. Der Grund: Die beitragsfreie Familienversicherung greift nicht mehr, wenn man im Monat mehr als 450 Euro verdient. Auch privat versicherte Studenten müssen sich nun gesetzlich krankenversichern. Mit dem Beginn der gesetzlichen Krankenversicherung erwirbt man den Anspruch auf Krankengeld, welches nach sechs Wochen Krankheit ausgezahlt wird. Mit der Sozialversicherungspflicht zählt die Zeit des Studiums als ganz normale Versicherungszeit in der Rentenversicherung. Der Vorteil dabei: Berufliche Ausbildungszeiten werden oft höher bewertet. Am Ende hat man also höhere Rentenansprüche erworben.

Dual studieren: Das spricht dafür

Der vielleicht wichtigste Grund ein duales Studium zu beginnen, ist der duale Abschluss. Es wird nicht nur ein Bachelor erworben, sondern gleichzeitig ein Ausbildungsberuf absolviert. Dadurch wird unter Beweis gestellt, sowohl die theoretisch-wissenschaftliche als auch die praktische Seite des Berufs zu versteht und kennen gelernt zu haben – eine sehr wertvolle Qualifikation künftige Arbeitgeber. Außerdem verdient der Student während des Studiums bereits das erste Geld, das zwar nicht reich macht, aber dennoch eine erhebliche Erleichterung darstellt. Da der Arbeitgeber für das Studium aufkommt, wird auch auf diesem Wege Geld gespart. Ein Studium ohne Schulden – das ist ein optimaler Start ins Leben als regulärer Berufstätiger. Während der Ausbildung wird der Student mit interessanten Eindrücken konfrontiert er kann sich optimal aufs Leben als Berufstätiger einstellen, da die ersten praktischen Erfahrungen bereits gesammelt und das theoretische Wissen direkt in die Praxis umgesetzt wurde.

Kosten im dualen Studium absetzen

Was viele auch nicht wissen: Während des Dualstudiums lassen sich einige Unkosten steuerlich absetzen.

  • Fahrten zum Unternehmen zählen als Fahrten zur regelmäßigen Arbeitsstätte. So lassen sich 30 Cent pro Kilometer absetzen.
  • Alternativ dazu können die Kosten für öffentliche Verkehrsmittel bis zu einem Maximalbetrag von 4.500 Euro im Jahr geltend gemacht werden.
  • Fahrten zur Hochschule hingegen werden nach Reisekostengrundsätzen in der Steuererklärung geltend gemacht. So werden je gefahrenem Kilometer 30 Cent abgerechnet oder die tatsächlichen Kosten ohne Begrenzung der Höhe nach.
  • Auch sogenannte Verpflegungsmehraufwendungen können geltend abgesetzt werden: Bei einer Abwesenheit von zu Hause von mindestens acht Stunden dürften nach dieser Regel täglich 6 Euro pauschal als Werbungskosten angesetzt werden, gültig ist das allerdings nur für einen zusammenhängenden Zeitraum von maximal drei Monaten (nach einer Unterbrechung von mindestens vier Wochen erneut, bspw. nach Praxisphase im Unternehmen).
  • Selbst Fachliteratur, Semestertickets, Bürobedarf und Laptops können unter Werbungskosten von der Steuer abgesetzt werden.

Dual studieren: Das spricht dagegen

Das duale Studium klingt zwar spannend und attraktiv, doch sollte immer gründlich überlegt werden, ob es wirklich das richtige für einen ist. Ein duales Studium ist anstrengend, zeitintensiv und es bleibt wenig Freizeit. Es muss oft gelernt werden, wenn die anderen Studierenden oder Azubis feiern gehen, ihr Wochenende genießen oder in den Urlaub fahren. Zudem erfordert ein duales Studium ein gewisses organisatorisches Talent, denn es müssen Vorlesungen, praktische Arbeit und die eigenen Wünsche an die Freizeit in den kommenden 3 Jahren zu bewältigt werden. Außerdem besteht eine vertragliche Bindung an das Ausbildungsunternehmen – ein direkter Wechsel nach Beendigung des Studiums und der Ausbildung ist nicht möglich.

Was spricht für und was gegen ein Studium? Pro & Contra zum Studentendasein

Die Studienanfängerquote definiert den Anteil der Studienanfänger an der Bevölkerung des entsprechenden Geburtsjahres. Lag diese zu Beginn der Jahrtausendwende noch bei knapp 40 Prozent, beträgt die Quote mittlerweile schon um die 55 Prozent. Immer mehr Menschen schlagen folglich den Weg in die akademische Laufbahn ein. Doch ist ein Studium immer die richtige Entscheidung? Je nach Einzelperson können hier verschiedene Faktoren ausschlaggebend sein. Es ist in jedem Fall sinnvoll sich beim Thema Studium Pro und Contra vor Augen zu führen.

Gründe für ein Studium

Je nach Karriewunsch kann ein Studium erforderlich sein. So kommen angehende Mediziner und Anwälte beispielsweise nicht drumherum für ein paar Jahre Universitätsräumlichkeiten von innen zu betrachten. Dazu kommt, dass auch nach dem Erlangen mancher Jobs der Aufstieg in bestimmte Unternehmenshierarchien nur mit einem Hochschulabschluss möglich ist.

Doch es gibt auch Gründe, die für ein Studium sprechen und nicht so einen Zwang-Charakter besitzen. So ist es erwiesen, dass Studenten bestimmte Fähigkeiten und Fertigkeiten erwerben, welche Auszubildende nicht lernen – dazu gehört beispielsweise das wissenschaftliche Arbeiten. Der Abschluss an einer Hochschule ist zudem ein starkes Argument in einem jeden Lebenslauf. Er verstärkt den Eindruck, dass die jeweilige Person bereit ist sich immer wieder aktuelles Wissen anzueignen. In einer Zeit in der Lebenslanges Lernen gefragter ist denn je, können Hochschulabsolventen entsprechend punkten. Auch die folgenden Aspekte zeigen, warum ein abgeschlossener Studiengang attraktiv ist:

  • Stichwort “Fachkräftemangel”: Einige Bereiche, wie etwa die IT-Branche, suchen händeringend nach neuen Absolventen. Wer hier entsprechende Abschlüsse vorweist, findet mit Leichtigkeit einen Job.
  • Nicht nur die eigene Karriere profitiert von der Entscheidung zum Studieren. So gilt die Studienzeit allgemeinhin oft als die “die schönste Zeit des Lebens”. Das Campusleben ermöglicht den Kontakt und Austausch mit vielen Gleichaltrigen sowie Gleichgesinnten. So profitieren Studierende auch sozial.
  • Das Studentendasein schafft auch Möglichkeiten für alle, die mit Fernweh in die Weite schauen. Auslandssemester erleichtern oft den längerfristigen Aufenthalt in anderen Ländern.
  • Hochschulabsolventen verdienen bis zu 75 Prozent mehr als Berufstätige ohne entsprechende Abschlüsse. Das kann sich schon beim Einstiegsgehalt stark bemerkbar machen. Wer Zutritt zu den höchsten Gehaltsstufen möchte, kommt oft nicht um die Hochschule herum.

Gründe gegen ein Studium

Bei Abwägungen zum Studium sind neben Pro- auch Contra-Argumente entscheidend. Diese zeigen, dass nicht jeder diesen Weg einschlagen sollte. So zeichnet sich die akademische Laufbahn mitunter dadurch aus, das die Zeit bis zum “ersten richtigen Beruf” beträchtlich ausfällt. So ist nicht nur das Abitur eine Grundvoraussetzung, auch das Studieren selbst verschlingt je nach Abschluss einige Jahre. Dazu kommen je nach Studiengang notwendige Praktika, welche zu durchlaufen sind. Entweder weil diese zum Pflichtprogramm des jeweiligen Faches gehören oder weil rein theoretische Studienrichtungen ohne zusätzlich absolvierte Praktika niedrige Chancen auf dem Jobmarkt schaffen. Die größere Zeitspanne bis zum Eintritt ins Berufsleben kann, je nach Berufsfeld, das höhere Gehalt relativieren, das Universitätsabsolventen im Vergleich zu Personen mit Ausbildung erhalten.

Neben dem Zeitfaktor sprechen je nach Einzelfall auch monetäre Faktoren gegen die Aufnahme eines Studiums. Nicht alle Eltern können oder wollen Ihre Kinder in der Studienzeit finanziell unterstützen. Außerdem hat nicht jeder Hochschüler Anspruch auf BAföG-Unterstützung. Und selbst bei Bewilligung der Studentenförderung ist der später zurückzuzahlende Anteil zu beachten. Arbeit während der Vorlesungszeit ist je nach Fach nicht immer möglich und verlängert in jedem Fall die Gesamtstudienzeit. Wer sich in punkto Studium Pro und Contra vor Augen führt, darf dabei also nicht vergessen, dass eine gewisse finanzielle Stabilität notwendig ist, um die Hochschulzeit zu bestehen.

Weiterhin spricht gegen die Aufnahme eines Hochschulstudiums:

  • Nicht jeder Job erfordert das Studieren.
  • Anforderungen eines Studiums sind nicht immer sofort übersichtlich.
  • Je nach Fach sind lange Wartezeiten vor Studienbeginn erforderlich

Wie das richtige Berufsziel finden?

Jedes Jahr stellen sich viele Schüler einer großen Herausforderung: An den Schulen finden die Prüfungen statt, sowohl für das Abitur als auch auch für die mittlere Reife. Tausende von Schülern müssen dann ihre Prüfungen ablegen und danach müssen sie sich entscheiden, wie ihr Leben weiter gehen soll. Zunächst müssen sie ihr Berufsziel finden und das ist schon die erste Hürde, die es zu bewältigen gilt. Hilfreich bei der Bewältigung dieser Aufgabe können einige gezielte W-Fragen sein.

Für einen bestimmten Beruf muss sich jeder selbst entscheiden. Welche Beschäftigung für den Einzelnen richtig ist, ist von unterschiedlichen Aspekten abhängig. Ein besonderes Augenmerk sollten Schüler bei ihrer Suche vor allen Dingen darauf richten, dass der ausgewählte Beruf zu den persönlichen Anforderungen und ebenso zu den eigenen Kompetenzen passt. Dies wird von Berufsberatern und Wissenschaftlern immer wieder empfohlen, denn nur so werden im Berufsleben später Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit vorhanden sein.

Das richtige Berufsziel finden mit vier W-Fragen

Es gibt vier W-Fragen, die bei der Suche nach dem richtigen Berufsziel helfen können. Die erste lautet: “Wer bin ich?” Zunächst sollten sich Schüler mit ihrer eigenen Persönlichkeit beschäftigen und sich fragen, woran sie Freude haben und wovon sie gesteuert werden. Welche Stärken haben sie und können sie sich vorstellen in einem Team und für den Vertrieb zu arbeiten? Oder forschen sie gerne und arbeiten sie bevorzugt lieber inhaltlich sowie allein?

“Welche Interessen habe ich?”, ist die zweite Frage, die sich Schüler stellen sollten. Wer das richtige Berufsziel finden möchte, darf die eigenen Interessen dabei nicht missachten. Hier gilt es ein Gebiet zu finden, mit dem sich Schüler länger und tiefgreifender beschäftigen wollen.

“Welche Möglichkeiten bieten sich an?” Hier sollten sich Schüler über Studiengänge und Berufe informieren. Die letzte Frage lautet: “Welche Chancen habe ich persönlich?” Dabei spielt der Abschluss eine entscheidende Rolle, doch sollte auch nach anderen Wegen gesucht werden, um den Wunschberuf zu erlernen. So sind beispielsweise in einigen Branchen auch Quereinsteiger sehr gefragt.

Zahlreiche Angebote nutzen

Bei der Agentur für Arbeit beispielsweise können sich Schüler über die unterschiedlichsten Berufsziele informieren. Dabei erfahren sie, welche Anforderungen gestellt werden, welche Ausbildungswege es gibt und noch vieles mehr. Auch Berufsmessen bieten sich an, um neue spannende Berufsziele zu entdecken und sich vor Ort direkt mit Unternehmern auszutauschen. Eigeninitiative ist hier der Schlüssel.

Studentenjobs – Arbeiten neben dem Studium

Der Monat ist noch lange nicht zu Ende, im Portemonnaie herrscht Ebbe und auf dem Konto sind schon wieder nur noch die roten Zahlen zu sehen – die meisten Studenten kennen diese Situation nur all zu gut. Doch was ist zu tun, wenn weder BAföG noch der monatliche Zuschuss der Eltern ausreicht, um den Lebensunterhalt zu finanzieren? Sparsamer leben und/oder nebenbei arbeiten gehen – beides hat seine Vor-und Nachteile.

Ein Studentenjob ermöglicht nicht nur die finanzielle Aufbesserung der eigenen Geldbörse. Auch nützliche praktische Erfahrungen in der Berufswelt erwarten diejenigen, die bereit sind neben dem Studium den Arbeitsalltag kennenzulernen und Verantwortung zu übernehmen. Grundsätzlich darf jedoch nicht vergessen werden, dass das Studium dabei immer Vorrang hat. Zeit und Kraft sollten demnach so eingeteilt werden, dass weder der Job noch Vorlesungen oder Seminare darunter zu leiden haben. Darüber hinaus gibt es einige gesetzliche Rahmenbedingungen in Bezug auf studentische Nebentätigkeiten zu beachten.

Gehalt und Arbeitszeit bei Studentenjobs

Als Student hat man mehrere Möglichkeiten ein Arbeitsverhältnis einzugehen, wobei Arbeitszeit und Höhe des Gehalts zu beachten sind:

  • Innerhalb der Vorlesungszeit sind pro Woche maximal 20 Stunden Arbeit erlaubt, wenn Studierende seitens der Sozialversicherungen weiterhin als Student eingestuft werden wollen. Vom Arbeitsentgelt werden dann auch bei monatlichen Einnahmen über 450 Euro keine Beiträge für die Krankenversicherung erhoben (das sogenannte Werkstudentenprivileg) .
  • In den Semesterferien ist mehr erlaubt. Bis zu 26 Wochen im Beschäftigungsjahr dürfen Studierende so wöchentlich auch mehr als 20 Stunden arbeiten. Der Sozialversicherungsstatus der Studenten ändert sich dabei nicht.
  • Eine weitere Ausnahme: Arbeiten Studierende ausschließlich am Wochenende oder in den Abend- bzw. Nachtstunden, sind ebenfalls mehr als 20 Arbeitsstunden pro Woche erlaubt.
  • 450-Euro-Anstellungen sind oft geeignete Studentenjobs. Sozialversicherungsabgaben sind bei Einhaltungen der Gehaltsgrenze nicht zu tätigen. Die obligatorischen Abgaben zur Rentenversicherung können mit einem schriftlichen Antrag abgelehnt werden.

Sind Studentenjobs mit Kindergeld & BAföG vereinbar?

In der Vergangenheit war bei Kindergeldempfang und der gleichzeitigen Ausübung von Nebenjobs im Studium die Gehaltshöhe entscheiden – das ist seit 2012 nicht mehr der Fall. Im Erststudium gibt es für Arbeitswillige keine zusätzlichen Beschränkungen. Das Kindergeld wird folglich unabhängig von der Einkommenshöhe der Studentenjobs gezahlt. Anders sieht es aus, wenn ein absolviertes Erststudium bereits vorliegt, etwa durch Abschluss eines Bachelor-Studiums. Dann müssen Betroffene darauf achten, nicht mehr als 20 Stunden in der Woche zu arbeiten. Andernfalls wird die Familienbeihilfe gestrichen.

Beim Bezug von BAföG gibt es grundsätzlich einige Dinge zu beachten: Bei einem Bewilligungszeitraum von 12 Monaten dürfen Studis nicht mehr als 5.400 Euro im Jahr, oder 450 Euro im Monat, verdienen. Das trifft beispielsweise auf freiwillige Praktika oder Minijobs zu. Bei einem Pflichtpraktikum wird das Gehalt jedoch zu großen Teilen angerechnet. In jedem Fall gilt, dass das BAföG-Amt immer informiert werden muss, wenn der Antritt eines neuen Studentenjobs ansteht oder sich bestehende Gehaltsdaten ändern.

Zunehmende Beschäftigungsraten unter Studis

Von Deutschlands knapp drei Millionen Studenten gehen mehr als zwei Drittel neben dem Studium einer Beschäftigung nach. Zu den beliebtesten Studentenjobs gehören immer noch Jobs wie Kellner, Verkäufer, Bürohilfe oder Promotionjobs. Als studentische Kraft hat man übrigens neben dem Anspruch auf Weihnachtsgeld auch ein Recht auf bezahlten Urlaub, Feiertagszuschüsse sowie Anspruch auf ein Arbeitszeugnis, welches für das spätere Berufsleben doch recht nützlich sein kann. Zahlreiche Jobbörsen im Internet helfen die passenden Nebenjobs zu finden. Aber auch “offline”, wie zum Beispiel in Zeitungen oder am guten alten Schwarzen Brett der Unis, gibt es immer mal das ein oder andere interessante Angebot.

Sie sind auch auf der Suche nach einem Studentenjob? Mit dem folgenden Suchformular können Sie schnell prüfen, ob passende Jobs im Wunschort verfügbar sind:

Fernstudium finanzieren – so klappt die Kostenübernahme durch den Arbeitgeber

Studium neben dem Beruf

Studium neben dem Beruf. Foto: StartupStockPhotos / pixabay.com

Ein Studienabschluss bildet mittlerweile in vielen Branchen die Grundvoraussetzung für einen beruflichen Aufstieg. Beförderungen sind zwar auch ohne Bachelor, Master oder Diplom möglich, diese Abschlüsse verbessern jedoch die Karriere-Chancen erheblich. Für Arbeitnehmer bietet ein berufsbegleitendes Fernstudium die ideale Gelegenheit, sich nebenberuflich für eine höhere Position zu qualifizieren. Mit der richtigen Strategie lässt sich der Arbeitgeber sogar dafür überzeugen, sich an den Kosten für die Weiterbildung zu beteiligen oder Sie anderweitig zu unterstützen.

Worauf muss man sich bei einem Fernstudium einstellen?

Ein nebenberufliches Fernstudium bietet die Möglichkeit, zeit- und ortsunabhängig zu lernen und das Studium so optimal auf den Berufsalltag abzustimmen. Die Teilnahme an einem Fernstudiengang ist jedoch meist mit großen Zeiteinbußen im Alltag und mit Kosten verbunden. Darüber hinaus regt sich bei einigen Chefs der Widerstand gegen das Fernstudium, da sie eine Leistungsminderung erwarten. Vorsichtige Nachfragen der Mitarbeiter ersticken immer noch viele Arbeitgeber im Keim, ohne vorher über die Vorteile der Fernausbildung für ihr Unternehmen nachzudenken. Wer seinen Chef von der Immatrikulation unterrichten möchte, sollte daher sensibel vorgehen.

Schlagkräftige Argumente für den Chef

In den meisten Fällen lohnt es sich, den Arbeitgeber über das Fernstudium zu informieren. Die erworbenen Kenntnisse und die zusätzliche Qualifikation kommen später schließlich auch dem Unternehmen zugute. Außerdem wird der Lernstoff nicht während der Arbeitszeit, sondern nach Feierabend erarbeitet. Für immer mehr Chefs ist das Grund genug, ihre studierwilligen Angestellten zu unterstützen.

Folgende Argumente können dabei helfen, den Arbeitgeber vom Nutzen des Fernstudiums zu überzeugen:

  • qualifizierte Nachwuchskräfte aus den eigenen Reihen
  • noch bessere Arbeitsergebnisse durch mehr Fachwissen
  • erworbenes Wissen lässt sich sofort in die Praxis umsetzen
  • Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit des Unternehmens durch aktuelles Wissen
  • Erweiterung des Einsatzgebietes des Studierenden
  • noch größere Motivation durch mögliche neue Tätigkeitsfelder und Verantwortungsbereiche

Sollte sich der Arbeitgeber durch diese Argumente nicht von einer kompletten Kostenübernahme überzeugen lassen, besteht immer noch die Möglichkeit zur Kostenbeteiligung, zu einem Entgegenkommen bezüglich einer geringeren Wochenarbeitszeit bei vollem Gehalt oder den in den meisten Bundesländern gesetzlich verankerten Bildungsurlaub.

Wichtig ist es, sich genau darüber zu informieren, was mit eventuell gezahlten Geldern des Arbeitgebers passiert, wenn das Studium vorzeitig abgebrochen wird. Viele Chefs stellen die Bedingungen, dass das Studium zügig und erfolgreich absolviert wird und dass der geförderte Mitarbeiter dann noch für mehrere Jahre im Unternehmen bleibt. Ein spezieller Vertrag dazu schafft hier Sicherheit für beide Seiten.

Weitere Fördermöglichkeiten

Will die Firma grundsätzlich nicht zahlen, kann der Studierende andere Finanzierungsmöglichkeiten in Betracht ziehen. So können Angestellte, die mindestens fünfzehn Stunden pro Woche arbeiten, ein Aufstiegsstipendium oder ein Weiterbildungsstipendium bei der Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung beantragen. Studienbeihilfen werden überdies von zahlreichen privaten Stiftungen und Studienförderwerken gewährt, die jedoch ihrer Bewilligung unterschiedliche Voraussetzungen zugrunde legen. Viele Hochschulen bieten zudem eigene Stipendienprogramme an, mit denen sie die Studiengebühren ihrer Studenten ganz oder teilweise übernehmen.

Wird der Fernstudiengang mit denselben Zugangsvoraussetzungen und demselben Abschluss angeboten wie ein vergleichbares Präsenzstudium, ist er grundsätzlich auch BAföG-förderfähig. Hierzu muss der Fernstudien-Anbieter entweder in öffentlich-rechtlicher Hand liegen oder unter das Fernunterrichtsschutzgesetz fallen. BAföG für ein Fernstudium wird maximal für zwölf Monate gewährt.

Mittlerweile bieten zahlreiche Banken spezielle Studienkredite an. Je nach Geldinstitut können sich die Zinssätze, Bezugsbedingungen und Vertragsmodalitäten allerdings erheblich unterscheiden. Hier lohnt ein genauer Vergleich.

Darüber hinaus haben die Studierenden die Möglichkeit auch das Finanzamt an den recht hohen Fernstudienkosten zu beteiligen. Im Rahmen der Steuererklärung sind die Ausgaben für das Studium als Sonderausgaben oder Werbungskosten absetzbar. Die Kosten für ein Erststudium erkennt das Finanzamt derzeit bis zu einer Höchstgrenze von 6.000 Euro im Jahr als Sonderausgaben an. Die Aufwendungen für ein Zweitstudium können hingegen in vollem Umfang als vorweggenommene Werbungskosten geltend gemacht werden.

Das Potenzial liegt in der Stille: Introvertierte am Arbeitsplatz

In einer Gesellschaft werden sowohl stille wie auch laute Menschen gebraucht. Doch es zeigt sich, dass Introvertierte oftmals den Kürzeren ziehen – vor allem im Arbeitsleben. Was bedeutet es eigentlich, introvertiert oder extrovertiert zu sein?

Gleich zum Anfang: Introversion ist nicht gleichzusetzen mit Schüchternheit. Entgegen der landläufigen Meinung handelt es sich bei den Begriffen nicht um Synonyme. Natürlich gibt es introvertierte Menschen, die auch schüchtern sind, sie müssen es aber nicht sein. Der Unterschied besteht darin, dass Schüchternheit immer ein Stück weit mit Angst zu tun hat, Introversion hingegen nicht.

Die Bezeichnungen Introversion und Extroversion stammen von Carl Gustav Jung, der sie als Merkmale, die eine Persönlichkeit grundlegend prägen, definierte. Dabei sind die menschlichen Funktionen Denken, Fühlen, Intuition und Empfinden entweder nach innen (introvertiert) oder nach außen gerichtet (extrovertiert). Sogar hirnphysiologisch unterscheiden sich intro- und extrovertierte Menschen voneinander. Bei Introvertierten weisen die Synapsen eine höhere Sensibilität und Konnektivität auf, das heißt, bei ihnen kommt es schnell zur Reizüberflutung und sie verbrauchen viel mehr Energie, wenn sie versuchen, die Umwelt um sich herum zu verarbeiten.

Bin ich intro- oder extrovertiert?

Jeder Mensch wird mit einer Tendenz zur Introversion oder Extroversion geboren. Das bedeutet jedoch nicht, dass diese Tendenzen auch bei jedem im gleichen Maße ausgeprägt sind. Jeder verfügt prinzipiell erst einmal über beiderlei Eigenschaften.

Typisch introvertierte Menschen brauchen eine Rückzugsmöglichkeit. Um ihre Akkus zu regenerieren, müssen sie auch mal allein sein können. Das kann der typische Extrovertierte gar nicht verstehen: Er blüht so richtig auf, wenn er auf einer Party ist, Kontakt mit anderen Menschen hat und handeln kann. Für extrovertierte ist der persönliche Raum wenig wichtig. Im Gegenteil, sie brauchen Stimulation durch andere Menschen, Orte und Aktivitäten. Die Introvertierten ziehen sich nach Unternehmungen erst einmal zurück. Sie mögen keinen Small Talk und finden oberflächliche Gespräche und Kontakte anstrengend. Introvertierte Menschen beschäftigen sich gerne mit ihren eignen Gedanken und arbeiten am liebsten alleine und in Ruhe.

Introversion ist nicht minderwertig. Menschen, die nach innen gerichtet sind, ticken einfach nur anders. Dennoch kommt es oft gerade in der Berufswelt vor, dass sie neben den extrovertierten Menschen gar nicht auffallen. Für den Arbeitsalltag kann das Nachteile haben.

Bewerbungsgespräch und Introversion

Für introvertierte Menschen sind Bewerbungsgespräche anstrengend. Sind sie zusätzlich dazu auch noch schüchtern, dann wird es noch schwieriger. Introvertierte machen nicht gerne auf sich aufmerksam, verkaufen sich nicht gerne – warum sollen sie dann gerade die besten für den Job sein? In der heutigen Zeit sollen alle am besten gesellig, risikofreudig und vor allem Teamplayer sein.

Vor einem Bewerbungsgespräch ist es daher für introvertierte oder schüchterne Menschen wichtig das, was möglich ist, einzustudieren. Intros mögen es nicht, wenn sie unvorbereitet in eine Situation geschmissen werden. Daher ist es sinnvoll, sich vor dem Gespräch bereits mögliche Antworten auf Fragen zu überlegen und diese auch auswendig zu lernen. Durch den erhöhten Druck fällt es Introvertierten oftmals schwer schnell zu einer Antwort zu kommen und sie verstricken sich in Sätzen und ihren sprunghaften Gedanken. Die Selbstdarstellung ist für viele Intros sehr schwer. Sie neigen eher dazu bei sich selbst nach Fehlern zu suchen als ihre Stärken hervorzuheben.

Dabei haben zurückhaltende Menschen nicht unbedingt einen Nachteil. Zum Teil würden sie sogar den Lauten vorgezogen werden. Denn die Personaler fürchten, dass zu dominante Bewerber Unruhe an den Arbeitsplatz mitbringen.

Still und leise im Job

Am Arbeitsplatz aufzufallen ist für viele introvertierte Arbeitnehmer nicht einfach. Sie sind schlicht nicht so auffällig wie ihre extrovertierten Kollegen. Sie müssen daher aufpassen, dass ihre Erfolge nicht untergehen. Ein Weg kann es sein die tagtäglichen Leistungen explizit zu Papier zu bringen, denn Introvertierte wissen oft selbst gar nicht, was sie eigentlich leisten – und sind dementsprechend nicht die Ersten, wenn es um eine Beförderung geht. Es fällt Intros nicht leicht ihren Vorgesetzten zu sagen, was sie wollen und was sie denken. Nach Möglichkeit gehen sie Konflikten aus dem Weg.
In der Arbeitswelt werden Extrovertierte als der Standard angesehen. Wer erfolgreich sein will, muss laut sein, sein Erreichtes gerne präsentieren und Menschen aktiv für sich gewinnen können. Doch genau so sind Intros eben nicht. Durch ihre unterschiedlichen Arten brauchen Intros und Extros unterschiedliche Arbeitsbedingungen. Wie bereits erwähnt arbeiten die Gehirne bei introvertierten Menschen anders. Wie sollen sie dann aber in der gleichen Umgebung arbeiten wie Menschen, die nach außen gewendet sind?

Für Intros eignen sich Einzelbüros am besten. In einem Großraumbüro sind sie schnell überfordert. Das Gegenteil trifft für Extros zu. Wenn die Möglichkeit besteht, sollten Intros allein untergebracht sein, damit sie ihre beste Leistung erzielen können. Ist das nicht möglich, sollten sie nach Gelegenheiten suchen, sich auch einmal zurückzuziehen. In der heutigen Zeit, wo Teamarbeit groß geschrieben wird, sieht es niemand gerne, wenn sich ein Mitarbeiter in der Mittagspause einen stillen Platz sucht, alleine isst und nicht gestört werden will. Sie wirken schnell arrogant, vielleicht auch etwas seltsam. Dabei brauchen Intros diese Ruhe einfach.

Es ist also für Intros nicht immer einfach am Arbeitsplatz. Doch auch Extros haben ihre Probleme. Keine der beiden Gruppen sollte bevorzugt behandelt werden. Dennoch können Vorgesetzte helfen, Arbeitsbedingungen anpassen und auf die nach innen gewendeten Mitarbeiter speziell zugehen. Anderseits sollten Intros versuchen, gelegentlich auch mal ihre Komfortzone für einen Moment zu verlassen.

Belastung am Arbeitsplatz

Neben fachlichem Interesse kommt es bei der Berufswahl auch auf die individuelle Belastbarkeit an. Diese können je nach Beruf psychisch wie auch physisch gänzlich unterschiedlich ausfallen. Besonderen Belastungen in beiden sind Pflegeberufe im Allgemeinen und Altenpfleger im speziellen ausgesetzt.

Sekretärsstellen beispielsweise werden vorrangig sitzend ausgeführt, während Ausbildungen aus dem Baugewerbe viel stehende und körperlich anstrengende Aufgaben mit sich bringen. Etwas anders sieht es da schon bei Pflegeberufen aus. Hier liegt die Belastung sowohl auf der körperlichen wie auch auf der psychischen Ebene und will daher gut überlegt sein.

Sitzend oder stehend – Auf jeden Fall anstrengend

Berufskrankheiten können in jedem Beruf vorkommen, weswegen die angeforderten Belastungen in die Berufswahl miteinbezogen werden sollten. Sitzende Tätigkeiten wie die Arbeit an Bildschirmen werden oft als wenig körperlich belastende Tätigkeiten eingestuft. Dennoch können vor allem der Rücken, die Arme und Unterarme unter dieser Arbeit leiden. Zu den stehenden Tätigkeiten gehören unter anderem Berufe in der Dienstleistungsbranche, die ständiges Stehen erforderlich machen. Die Gefahr für die Gesundheit ist hier groß und führt zu weit mehr Fehlzeiten als in anderen Berufsgruppen. Gelenke, die Rückenmuskulatur und selbst der Kreislauf werden bei stehenden Arbeiten zu stark beansprucht. Körperliche Anstrengungen im Beruf sind nicht die Einzigen, die auftreten können.

Psychische Belastung

In vielen Berufsgruppen wie beispielsweise den Pflegeberufen sind die Mitarbeiter starker psychischer Belastung ausgesetzt. Der Altenpfleger ist hier gesondert zu nennen, da er zusätzlich zu der schweren Arbeit mit einer als schwierig eingestuften Altersklasse – alten Menschen – konfrontiert wird. Vor allem bei der stationären Behandlung müssen die Heimbewohner zu jeder Zeit betreut werden. Das bedeutet sieben Tage in der Woche und 24 Stunden am Tag für die Einrichtung und für die Altenpfleger Schichtdienst und viel Verantwortung.

Oft müssen sie ihre eigene Bedürfnisse hinten anstellen, wozu auch ihre Gesundheit gehört. Häufiges Stehen und Herumlaufen gehören ebenso zu ihrem Tätigkeitsfeld wie die körperliche Belastung durch Lagerung und Pflege der Menschen. Die psychische Belastung durch die Konfrontation mit alten, kranken und zum Teil sterbenden Menschen ist nicht immer einfach und kann schnell zu psychischer Überbelastung führen. Diese sollte in jedem Fall sehr ernst genommen werden, da es ansonsten zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Burn-out kommen kann.

Gesunde Seele, gesunder Körper

Sowohl stehende wie auch sitzende Tätigkeiten sind nicht gesund für den Körper, weswegen die beste Lösung Mischarbeit ist. Arbeitnehmer können zumeist selbst dafür sorgen, dass sich stehende, sitzende und bewegende Abläufe abwechseln und ergänzen. Damit lassen sich physische Berufskrankheiten vorbeugen. Auch ist es denkbar für Arbeitgeber Fitness- oder Wellnessangebote in ihrem Unternehmen anzubieten, damit die Mitarbeiter direkt für Ausgleich sorgen können. Dies ist vor allem wichtig in psychisch intensiven Berufen wie der Altenpflege. Wellnessangebote oder einfach eine Massage bieten sowohl dem Körper wie auch dem Geist eine Entlastung, die bei der Arbeit mit pflegebedürftigen Menschen sehr wichtig ist.