Belastung am Arbeitsplatz

Neben fachlichem Interesse kommt es bei der Berufswahl auch auf die individuelle Belastbarkeit an. Diese können je nach Beruf psychisch wie auch physisch gänzlich unterschiedlich ausfallen. Besonderen Belastungen in beiden sind Pflegeberufe im Allgemeinen und Altenpfleger im speziellen ausgesetzt.

Sekretärsstellen beispielsweise werden vorrangig sitzend ausgeführt, während Ausbildungen aus dem Baugewerbe viel stehende und körperlich anstrengende Aufgaben mit sich bringen. Etwas anders sieht es da schon bei Pflegeberufen aus. Hier liegt die Belastung sowohl auf der körperlichen wie auch auf der psychischen Ebene und will daher gut überlegt sein.

Sitzend oder stehend – Auf jeden Fall anstrengend

Berufskrankheiten können in jedem Beruf vorkommen, weswegen die angeforderten Belastungen in die Berufswahl miteinbezogen werden sollten. Sitzende Tätigkeiten wie die Arbeit an Bildschirmen werden oft als wenig körperlich belastende Tätigkeiten eingestuft. Dennoch können vor allem der Rücken, die Arme und Unterarme unter dieser Arbeit leiden. Zu den stehenden Tätigkeiten gehören unter anderem Berufe in der Dienstleistungsbranche, die ständiges Stehen erforderlich machen. Die Gefahr für die Gesundheit ist hier groß und führt zu weit mehr Fehlzeiten als in anderen Berufsgruppen. Gelenke, die Rückenmuskulatur und selbst der Kreislauf werden bei stehenden Arbeiten zu stark beansprucht. Körperliche Anstrengungen im Beruf sind nicht die Einzigen, die auftreten können.

Psychische Belastung

In vielen Berufsgruppen wie beispielsweise den Pflegeberufen sind die Mitarbeiter starker psychischer Belastung ausgesetzt. Der Altenpfleger ist hier gesondert zu nennen, da er zusätzlich zu der schweren Arbeit mit einer als schwierig eingestuften Altersklasse – alten Menschen – konfrontiert wird. Vor allem bei der stationären Behandlung müssen die Heimbewohner zu jeder Zeit betreut werden. Das bedeutet sieben Tage in der Woche und 24 Stunden am Tag für die Einrichtung und für die Altenpfleger Schichtdienst und viel Verantwortung.

Oft müssen sie ihre eigene Bedürfnisse hinten anstellen, wozu auch ihre Gesundheit gehört. Häufiges Stehen und Herumlaufen gehören ebenso zu ihrem Tätigkeitsfeld wie die körperliche Belastung durch Lagerung und Pflege der Menschen. Die psychische Belastung durch die Konfrontation mit alten, kranken und zum Teil sterbenden Menschen ist nicht immer einfach und kann schnell zu psychischer Überbelastung führen. Diese sollte in jedem Fall sehr ernst genommen werden, da es ansonsten zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Burn-out kommen kann.

Gesunde Seele, gesunder Körper

Sowohl stehende wie auch sitzende Tätigkeiten sind nicht gesund für den Körper, weswegen die beste Lösung Mischarbeit ist. Arbeitnehmer können zumeist selbst dafür sorgen, dass sich stehende, sitzende und bewegende Abläufe abwechseln und ergänzen. Damit lassen sich physische Berufskrankheiten vorbeugen. Auch ist es denkbar für Arbeitgeber Fitness- oder Wellnessangebote in ihrem Unternehmen anzubieten, damit die Mitarbeiter direkt für Ausgleich sorgen können. Dies ist vor allem wichtig in psychisch intensiven Berufen wie der Altenpflege. Wellnessangebote oder einfach eine Massage bieten sowohl dem Körper wie auch dem Geist eine Entlastung, die bei der Arbeit mit pflegebedürftigen Menschen sehr wichtig ist.