Das Einstiegsgehalt richtig einschätzen

Ob Absolvent von der Uni oder gerade ausgelernt: Der erste Job rückt in greifbare Nähe, das Vorstellungsgespräch ist längst vereinbart. Dann steht die Frage an, wie hoch wohl das Einstiegsgehalt liegen dürfte. Hier hat es sich in der Praxis bewährt, dass die Firmen nicht mehr vorgeben, welches Einstiegsgehalt sie zahlen wollen, sondern den künftigen Mitarbeiter nach dessen Gehaltsvorstellungen fragen.

Für Bewerber ist das keine ganz einfach Angelegenheit, schließlich müssen sie viele verschiedene Faktoren berücksichtigen. Zudem kann eine falsche Angabe der Gehaltsvorstellungen schnell das Aus für den neuen Job bedeuten. Bei zu hohen Vorstellungen vom Einstiegsgehalt wird der Bewerber aufgrund der Kostensituation von vornherein aussortiert, sind die Vorstellungen dagegen zu gering, entstehen schnell Zweifel an den Qualifikationen des Bewerbers, sowie dessen Selbstbewusstsein. Auch das kann also ein K.O.-Kriterium bei der Jobsuche darstellen.

Vor dem Vorstellungsgespräch sollten sich Absolventen und Berufseinsteiger genau informieren, welches Einstiegsgehalt für sie persönlich in Frage kommt. Abhängig ist dieses von vielen Faktoren. Darunter finden sich beispielsweise der eigene Abschluss oder die Art der Ausbildung. Unterschiede bei Absolventen gibt es vor allem bezüglich des Hochschul- und Fachhochschulabschlusses. Der Master verdient anders, als ein Bachelor, der diplomierte Mitarbeiter anders als der promovierte.

Zusätzlich hängt das Einstiegsgehalt von der Art der Tätigkeit ab, so lassen sich im Handel natürlich andere Verdienste erzielen als im Finanzwesen. Eine Rolle spielen außerdem die Branche und deren Tarifbindung, sofern vorhanden. Hinzu kommen Unterschiede, die sich durch die Größe des Unternehmens und dessen wirtschaftliche Lage erklären. Mittlerweile gibt es aber zahlreiche Möglichkeiten, sich das Einstiegsgehalt in vergleichbaren Berufsfeldern, Unternehmensgrößen, Branchen und Co. anzusehen und dementsprechend mit realistischen Gehaltsvorstellungen ins Vorstellungsgespräch zu gehen.

Dass selbst bei verantwortungsvollen Berufen nicht gleich mit einem Spitzengehalt angefangen wird, zeigt das Beispiel des Arzthelfers bzw. der Arzthelferin. Die sogenannten MFAs (Medizinische Fachangestellte) kommen verschiedenen Statistiken zufolge auf ein Einstiegsgehalt von durchschnittlich 1390 € brutto. Nach einigen Jahren Berufserfahrung klettert das Gehalt für den Job als Arzthelfer auf durchschnittlich 1890 Euro.