Top Ten: Die 10 größten Mythen zum Bewerbungsverfahren

Die Devise „Neue Bewerbung – Neues Glück“ hat bei vielen Bewerbungsmuffeln ausgedient, stattdessen steht man sich gerne selbst im Weg mit Aussagen wie „Als Mutter nehmen die mich eh nicht“, „Ich bin doch eh zu alt“ oder „Initiativbewerbungen führen doch zu nichts“. Aber auch das andere Extrem, mit dem sich Bewerber oft ins Aus katapultieren, ist oft vertreten, ganz nach dem Motto „Auffallen um jeden Preis.“ Doch wie steht es um den Wahrheitsgehalt dieser Mythen?

1. Vergeblich: Initiativbewerbungen

„Initiativbewerbungen landen bei Unternehmen nur in einer einzigen Ablage: dem Papierkorb!“, so ein weit verbreiteter Bewerbungsmythos, nach dem Initiativbewerbungen schlicht als sinn- und zwecklos deklariert werden. Irrtum! Initiativbewerbungen können durchaus zum Job führen. Wichtig dabei ist vor allem, dass es sich um keine einfache 08/15 Bewerbung. Im Gegenteil, die Bewerbung muss kreativ, individuell und ansprechend gestaltet sein. Vor allen Dingen sollte man unbedingt herausfinden, wer für die Bewerbung wirklich zuständig ist und gegebenenfalls Entscheidungsgewalt besitzt. Gerade bei Fachkräften kann eine Initiativbewerbung Früchte tragen.

2. Mein Facebook-Profil ist Privatsache! Oder nicht?

Ob Bewerber oder Angestellter, die sozialen Netzwerke stellen potentielle Informationsquellen für Arbeitgeber und Kollegen dar. Daher sollte hier gut überlegt sein, was gepostet wird, denn auch wenn das Profil nur für Freunde sichtbar ist, wer weiß, was über die Seite von Freunden von Freunden von Freunden von Freunden doch herauszubekommen ist…

3. Wer auffällt, kriegt den Job!

Auffallen um jeden Preis durch Schlagfertigkeit, Strotzen vor Selbstbewusstsein und als Problemlöser. An und für sich kein schlechter Ansatz, doch birgt er allzu oft das Potential, negativ, statt positiv aufzufallen. Natürlich wird ein graues Mäuschen wohl schlechter im Gedächtnis bleiben als ein Bewerber, der Personaler „totredet“ – in beiden Fällen jedoch scheiden die Bewerber wohl aus dem Bewerbungsverfahren aus. Kompetenz, eine realistische Einschätzung und ein gesundes Maß an Selbstsicherheit sind die Kriterien, die zählen, um sich einen Job zu angeln.

4. Lobhudelei tabu

Sich selbst gut zu verkaufen ist enorm wichtig in einem Bewerbungsgespräch, das Selbst-Marketing also wohl kaum Tabu. Aber auch hier macht der Ton die Musik, es sollte weder zu dick, noch zu dünn aufgetragen werden.

5. Große Fische bringen weiter

Klar, große Unternehmen sind als Arbeitgeber durch eine Vielzahl von Gründen attraktiv, aber gerade für Berufseinsteiger erweisen sich mittelständischere Unternehmen oftmals als die vorteilhaftere Wahl. Größere Einbindung in mehrere Arbeitsprozesse und Abteilungen, sprich: größerer Erfahrungsschatz und familiäres Arbeitsklima versus Anonymität, klar abgesteckten Ausbildungsinhalten, aber auch guten Weiterbildungsmöglichkeiten. Da muss wohl jeder für sich selbst entscheiden, welches der bessere Weg für die Karriere ist.

6. Gefallen um jeden Preis

Gleiche Vorlieben verbinden – man will aber nicht mit dem Personaler sein Leben teilen, sondern als kompetenter potentieller Arbeitnehmer Eindruck machen. Selbstbetrug, Heuchelei und Verstellung, um zu gefallen, sind daher absolutes No-Go. Nicht nur, dass es oftmals falsch wirkt, wenn man sich verbiegt, um gefällig zu wirken, spätestens im Joballtag wird eine solche Maskerade oft enttarnt. Also: Ehrlich währt am längsten!

7. Der Web 2.0 Scanner

Natürlich werfen die meisten Personalverantwortlichen doch mal einen Blick ins Internet und testen, was es so zum aktuellen Bewerber ausspuckt. Allerdings sitzen sie auch nicht den ganzen Tag vor Facebook, Twitter und Co. und verfolgen jeden kleinsten Post – trotzdem: Auf Fotos von der letzten Alkoholeskapade, schlüpfrige Bildern oder Bilder mit beliebten Schnabel-Schnuten will man denn nun doch nicht beim Bewerbungsgespräch angesprochen werden, oder?!

8. Beziehungen sind Gold wert

Das kann wohl in vielen Branchen genau so unterschrieben werden!

9. Alt und auf dem Abstellgleis

Ältere Bewerber sind zu teuer zum Einstellen, unflexibel oder nicht mehr lernfähig. Tatsächlich? In Zeiten des Fachkräftemangels haben auch Ältere eine gute Chance bei Bewerbungsverfahren. Arbeitnehmer schätzen vor allem das Wissen und die Zuverlässigkeit von erfahrenen Bewerbern.

10. Muttis sind out

Ja, zugegeben, als Mutter kann die Arbeitssuche schwierig werden, aber nicht aussichtslos. Zwar müssen Arbeitgeber mit unkalkulierbaren Ausfällen z.B. wegen Krankheit des Kindes rechnen, im Gegenzug erhalten sie aber in der Regel sehr hoch motivierte Mitarbeiter, die flexibel und echte Multitasking-fähige Problemlöserinnen sind.