Kontakte zu Headhuntern aufbauen

Headhunter sind Vermittler zwischen Unternehmen und spezialisierten Arbeitnehmern. Früher agierten sie eher unauffällig und traten nur im Auftrag von Unternehmen an die Fachkräfte heran. Doch heute können Interessierte selbst etwas für die Kontaktanbahnung tun.

Die meisten Headhunter organisieren sich in Personalberatungsfirmen, die Arbeitnehmern einen guten Überblick über die Lage auf dem Arbeitsmarkt geben können. Dabei vergleichen sie die Marktlage mit dem Jobprofil des Bewerbers. Zudem vermitteln Headhunter Aufgaben und Jobs, welche von den Unternehmen nicht öffentlich ausgeschrieben werden. Daher kann eine professionelle Personalberatung Möglichkeiten eröffnen, die sonst im Verborgenen bleiben.

Wer nicht darauf warten will, zufällig von einem Headhunter gefunden zu werden, kann selbst auf sich aufmerksam machen. So ist es heute durchaus üblich, Kontakte zu professionellen Beratern direkt zu initiieren. Headhunter sind es inzwischen gewohnt, nicht nur von Unternehmen, sondern auch von Arbeitnehmern angesprochen zu werden. So können Personalberatungsfirmen nicht selten etwa ein Drittel ihrer gespeicherten Bewerberprofile auf Eigeninitiativen zurückführen. Nur im Bereich des Top-Managements sind Initiativbewerbungen eher unüblich.

Kontakte zu mehreren Headhuntern aufbauen

Wer seine Karriere forcieren will, sollte bis etwa Anfang Vierzig Kontakte zu zwei bis drei Headhuntern verschiedener Beratungsfirmen etabliert haben. Manche Personalberater begleiten ihre Klienten dann so lange, bis diese in hohe Managementpositionen aufgerückt sind. Es empfiehlt sich also, schon früh mit dem Aufbau eines Netzwerks zu beginnen. Hierbei ist es zunächst wichtig, die zur eigenen Branche passende Beratungsfirma zu finden. Große Personalberatungsfirmen erhalten nicht selten 20 Initiativbewerbungen am Tag.

Anstatt der üblichen Onlinebewerbung, die einen schnellen und kompakten Überblick zum Berufsprofil verschaffen sollte, empfiehlt sich die Kontaktaufnahme per Telefon. In diesem Gespräch haben Bewerber die Chance, die Jobvermittler von sich zu überzeugen. Sie erfahren außerdem, ob ihr Profil und die jeweilige Branche neue Jobperspektiven für sie bieten. Im an das Telefongespräch anknüpfenden Anschreiben ist es ratsam, sich auf das Telefonat zu beziehen und ein Foto als weitere Erinnerungsstütze beizulegen.

Eigenmarketing hilft – aber nicht zu laut

Neben der direkten Kontaktaufnahme besteht die Möglichkeit, durch Eigenmarketing auf sich aufmerksam zu machen. Wer in seiner Branche bei vielen bekannt ist, häufig öffentlich auftritt und an wichtigen Kongressen teilnimmt, weckt fast automatisch das Interesse der Personalberater. Dabei hat Eigenwerbung allerdings nichts mit lautstarken Auftritten zu tun. Einen guten Ruf können sich Arbeitnehmer auch dann erarbeiten, wenn sie als eher leise und sachlich gelten. In diesen Fällen können beispielsweise Profile auf einschlägigen Internetplattformen, auf denen Headhunter nach qualifiziertem Personal suchen, Aufmerksamkeit erzielen. Auf Netzwerken wie Xing oder Linked-In kann kostenlos ein Profil angelegt werden, welches unter anderem Informationen zur Ausbildung, zum beruflichen Werdegang und zu speziellen Qualifikationen beinhaltet. Wer sein Profil früh genug erstellt und stetig pflegt, hat gute Chancen von Headhuntern wahrgenommen zu werden oder mit Hilfe von anderen Netzwerkern weitere Schritte auf der Karriereleiter zu machen. Auch Blogs und Twitter-Einträge bezüglich beruflicher Tätigkeiten helfen bei der Eigenwerbung, wenn sie fachlich und qualitativ relevant sind.

Artikel in Fachzeitschriften publizieren

Eine größere Wahrnehmung als die zuletzt genannten Online-Einträge erzielen Artikel in Fachzeitschriften. Deren Lektüre gehört zur täglichen Arbeit von Headhuntern. Bewerber können sich bei den Redaktionen der Zeitschriften erkundigen, ob für Fachleute aus Unternehmen die Möglichkeit besteht, Gastbeiträge zu verfassen. Mit einem interessanten Thema besteht zudem die Chance, an einem Fachbuch mitzuwirken, was allerdings deutlich arbeitsintensiver ist.

Der beste Weg, Kontakte zu Personalberatern aufzubauen, sind jedoch nach wie vor persönliche Empfehlungen. Denn nichts hinterlässt bei Headhuntern einen wirksameren Eindruck als die persönliche Referenz eines Geschäftspartners, der einen Bewerber für fähig hält, eine vakante Stelle zu besetzen. So gehört es zur Arbeitsweise von Headhuntern, Branchenkenner als Informationsquellen zu nutzen, die einen genauen Blick auf den Arbeitsmarkt haben und daher die passenden Empfehlungen aussprechen können. Somit gilt auch hier, dass ein guter Ruf im Unternehmen und in der Branche sehr dabei hilft, von Headhuntern für offene Positionen in Betracht gezogen zu werden.