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Rechnungsprüfer/-in: Rechnungen im Blick

Rechnungsprüfer und Rechnungsprüferinnen kontrollieren bei öffentlichen Auftraggebern wie Bund, Ländern und Gemeinden und bei öffentlichen Unternehmen, aber auch bei Verbänden und Vereinen die Buchführung und Zahlungsvorgänge.

In privaten Unternehmen werden diese Aufgaben intern vom Controlling oder extern durch neutrale Wirtschaftsprüfer vorgenommen, bei kleineren Unternehmen übernehmen auch durch Steuerberater und Buchprüfer diese Aufgabe. Bei privaten Vereinen spricht man oft vom Kassenprüfer; diese werden von der Mitgliederversammlung gewählt und sind oft ehrenamtlich tätig.

In der Regel wird zur Ausübung der Tätigkeit ein wirtschaftswissenschaftliches Studium mit möglichst entsprechendem Studienschwerpunkt vorausgesetzt. Da aber auch gute Kenntnisse der jeweiligen Organisation nötig sind, ist ein Quereinstieg nach einer entsprechenden Weiterbildung ebenso möglich. Basisberufe können beispielsweise Assistent/-in für Controlling, Geprüfter Bilanzbuchhalter oder Geprüfte Bilanzbuchhalterin oder Finanzbuchhalter/-in sein.

Rechnungsprüfer haben umfangreiche Befugnisse

Rechnungsprüfer im öffentlichen Bereich sind in der Regel den Rechnungsprüfungsämtern als interne Prüfungsinstanzen zugeordnet. Sie sind unabhängig, unterliegen also keinerlei Weisungen der zu prüfenden Instanz, arbeiten eigenverantwortlich und haben das Recht der Einsichtnahme in alle relevanten Unterlagen. Selbstverständlich ist äußerste Diskretion, da Rechnungsprüfer Einsicht in hochsensible Daten erhalten. Daneben finden sich Rechnungsprüfer auch bei Verbänden und Organisationen oder bei Wirtschafts- und Buchprüfern.

Rechnungsprüfer untersuchen in regelmäßigen Abständen oder auch ad hoc, wenn der Verdacht finanzieller Unregelmäßigkeiten entsteht. Sie prüfen die Kassen- und Buchführung, die Vermögens- und Schuldenverwaltung und die Jahresrechnung. Dabei achten sie auf die wirtschaftliche Verwendung der Mittel, prüfen die Auftragsvergaben beispielsweise bei Bauvorhaben auf Übereinstimmung mit den entsprechenden Vorschriften und prüfen auch die entsprechenden Abrechnungen. Eventuell gehört auch die Freigabe von Finanzmitteln nach Prüfung der Anträge zu ihren Aufgaben. Großen Anteil hat die Prüfung der Vorgänge auf Übereinstimmung mit den entsprechenden Vorschriften und Regelungen. Während der Prüfung bedienen sie sich geeigneter Hilfsmittel wie der EDV, eventuell mit spezieller Prüfungssoftware. Nach dem Abschluss der Prüfung erstellen sie einen Bericht über die Prüfungsergebnisse sowohl für die Leitung ihres Amtes als auch für die geprüfte Instanz und deren Aufsichtsorgane.

Besoldungsgesetzte regeln den Verdienst

An einem Rechnungshof sind die Rechnungsprüfer in der Regel als Beamte und Beamtinnen tätig und zählen zum gehobenen nichttechnischen Dienst. Ihr Einkommen richtet sich nach den Besoldungsgesetzen des Bundes oder der Länder. Zum Grundgehalt können noch verschiedene Zulagen und Zuschläge kommen. Innerhalb der Besoldungsgruppe bemisst es sich nach einzelnen Stufen, und nach festgelegten Zeitabschnitten kann der Prüfer oder die Prüferin entsprechend der größeren Erfahrung mit dem Aufstieg in die nächsthöhere Stufe rechnen. Andere Institutionen vergüten den Dienst oft in Anlehnung an diese Sätze.

Rechnungsprüfer können sich auf ihre Tätigkeit gezielt durch ein Studium vorbereiten. Sie haben nach einigen Jahren Berufstätigkeit gute Chancen, sich auf andere öffentliche Posten zu bewerben. Ein Grund für den Wechsel kann sein, dass die Tätigkeit stets eine kontrollierende ist; der Rechnungsprüfer oder die Rechnungsprüferin kann nicht selbst gestalten. Ebenso ist der umgekehrte Weg möglich.

Auch in privaten Institutionen kann eine Tätigkeit im Controlling ein gutes Sprungbrett für die spätere Übernahme einer verantwortungsvollen leitenden Position sein.

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