Produktionsleiter/-in: Unterschiedliches Tätigkeitsfeld abhängig vom Unternehmen
Produktionsleiter und Produktionleiterinnen halten in Ihren Unternehmen die Produktionsprozesse am Laufen. Je nach Branche sind dafür verschiedene Spezialisierungen notwendig.
Produktionsleiter, Betriebsleiter oder Fertigungsleiter sind synonyme Begriffe, die oft nur innerhalb eines Unternehmens unterschiedliche Bedeutung haben. Die Tätigkeit als Produktionsleiter und Produktionsleiterin erfordert keine spezielle Berufsausbildung oder ein Studium; vielmehr sind die Anforderungen des jeweiligen Unternehmens dafür maßgebend, welche Vorbildung erforderlich ist.
In großen Betrieben ist dies in der Regel ein Studium beispielsweise des Maschinen- oder Fahrzeugbaus mit dem Schwerpunkt Produktionstechnik. Doch kommen auch ganz andere Studiengänge infrage, in kleineren Betrieben kann auch ein Industriemeister oder gar ein besonders befähigter Facharbeiter als Produktionsleiter eingesetzt werden.
Verantwortlicher im Produktionsbereich
Kennzeichnend für die Tätigkeit ist die verantwortliche Führung eines Produktionsbereiches oder der Gesamtproduktion eines Unternehmens. Früher wurde die Größe dieses Verantwortungsbereiches oft aus der Zahl der unterstellten Mitarbeiter abgeleitet. Heute ist aber oft der Wert der Produktionsmittel, über die der Produktionsleiter die Aufsicht führt, der geeignetere Wert.
Produktionsleiter sind verantwortlich für die Disposition der benötigten Teile, für die Planung des Maschinen- und Personaleinsatzes und für die Qualität der hergestellten Produkte. Dies können Zement in einem Zementwerk, Tabletten in einem pharmazeutischen Betrieb, Autos im Fahrzeugbau oder Düngemittel in der Chemieindustrie sein. Entsprechend vielseitig sind die jeweiligen Voraussetzungen, die der Produktionsleiter mitbringen muss. Generell muss er aber mit Mitarbeitern umgehen, schnell Entscheidungen treffen können und Durchsetzungsfähigkeit mitbringen.
Neben der Sorge für eine wirtschaftliche Produktion gehört auch die Auswahl der Produktionsmittel und -verfahren einschließlich Investitionsrechnung, Auswahl und Disposition der einzusetzenden Materialien und Mitarbeitern sowie die Qualitätskontrolle und Fehleranalyse zu seinen Tätigkeiten. Dazu bedient er sich geeigneter Mitarbeiter, denen oftmals selbst wieder Arbeitskräfte unterstellt sind.
Des Weiteren kann die Zusammenarbeit mit der Produktentwicklung bzw. dem Produktmanagement und dem Vertrieb zu seinen Aufgaben gehören. Er berät bei der Konzeption von Produkten hinsichtlich der Fertigungsmöglichkeiten, wirkt beim Bau und der Inbetriebnahme neuer Produktionsmittel mit und sorgt für die Instandhaltung und Wartung von Maschinen und Anlagen. Auch die Beachtung der Sicherheitsrichtlinien oder der Zertifizierungsvorgaben zählt dazu.
Verdienst variiert mit übertragener Verantwortung
Der Verdienst eines Produktionsleiters oder einer Produktionsleiterin richtet sich in erster Linie nach der ihm übertragenen Verantwortung. Sie kann im oberen Bereich technischer Gehaltstarife beginnen und deutlich in den übertariflichen Bereich reichen. Nebenleistungen wie 13. Monatsgehalt, Sonderzahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld oder auch variable Gehaltsbestandteile sind durchaus üblich.
Der Produktionsleiter kann entsprechend der Bedeutung seiner Position auch zur zweiten oder gar zur ersten Führungsebene eines Unternehmens gehören. In großen Konzernen kann dies nicht nur die Verantwortung für ein Produktionswerk, sondern für alle zu einer Produktgruppe gehörenden Werke im In- und Ausland sein. In der produzierenden Industrie ist in der Regel auch ein Vorstandsmitglied für den Produktionsbereich zuständig; nicht selten ist dies ein ehemaliger Produktionsleiter, der natürlich die Gegebenheiten im Unternehmen bestens kennt.
Neben dem beruflichen Aufstieg durch die Übernahme eines größeren Verantwortungsbereiches inner- oder außerhalb des Unternehmens sollte der Produktionsleiter auch die Möglichkeit nutzen, sich durch die Nutzung von Weiterbildungsangeboten stets auf neuestem technischem Stand zu halten. Ebenso sind Kurse und Lehrgänge auf Teilgebieten, beispielsweise in Projektmanagement, in Logistik, in Produktionscontrolling nützlich, um die Kenntnisse zu erweitern oder aufzufrischen.