Situationsangemessen kommunizieren

Kommunizieren geht über das bloße Sprechen hinaus, denn in jeder sozialen Situation wird kommuniziert – es nicht zu tun, ist schlicht unmöglich. Ob durch Blicke oder Körpersprache, selbst das Schweigen an sich ist eine kommunizierte Verhaltensaussage. Auch beim Sprechen an sich beschränkt sich die Kommunikation nicht nur auf die gesagten Worte, sondern umfasst auch Aspekte wie Tonfall, Redefluss, Sprechtempo, Lachen, Räuspern, etc.

Zu kommunizieren ist nicht unkompliziert, denn zwischenmenschliche Kommunikation ist immer auch von Missverständnissen geprägt. Differenzen zwischen ausgesandter und empfangener Mitteilung bergen Konfliktpotenzial in sich, denn: Inhalts- und Beziehungsaspekt spielen bei der Kommunikation eine zentrale Rolle. Der Inhaltsaspekt vermittelt mithilfe der Sprache das WAS, der Beziehungsaspekt kann darüber entscheiden, wie der Empfänger eine Information verstehen soll, oder aber zu Missverständnissen bei der Vermittlung führen – in jedem Fall definiert er das WIE einer Information.

Hinzu kommt, dass eine Nachricht immer mehr Botschaften enthält als die reine Sachinformation an sich. So kann die Information „der Mülleimer ist voll“ durchaus als Appell verstanden werden, den Müll rauszubringen, ohne dass dies ausdrücklich so formuliert worden ist. Um Frustration zu vermeiden, ist es daher hilfreich zu wissen, worauf es bei einer erfolgreichen Kommunikation ankommt.

Hier einige Tipps für eine verbesserte Konversation:

  • Den richtigen Zeitpunkt abpassen: Etwas Wichtiges sollte nicht zwischen Tür und Angel oder dann, wenn der Gesprächspartner keine Zeit oder gar keinen Nerv für ein Gespräch hat, angesprochen werden.
  • Körpersprache und Ton beachten: Halten Sie Augenkontakt mit Ihrem Gesprächspartner, achten Sie auf Ihre Körperhaltung – verschränkte Arme drücken immer eine Abwehrhaltung aus -, passen Sie auf Ihren Tonfall auf
  • eine harmlose Bemerkung kann allein schon durch falsche Betonung oder Lautstärke als Provokation oder Angriff verstanden werden (auch stark abhängig von der Beziehungsebene).
  • Zuhören können: Signalisieren Sie Ihrem Gegenüber, dass Sie auch an seiner Sichtweise interessiert sind und fallen Sie ihm niemals ins Wort.
  • Kompromissbereitschaft signalisieren: Zeigen Sie Ihrem Gesprächspartner, dass Sie im Problemfall daran interessiert sind, gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten bzw. zu finden.
  • Sich klar ausdrücken: Reden Sie nicht um den heißen Brei rum, sondern sagen Sie klar und deutlich, worum es Ihnen geht.
  • Respektvoll und höflich bleiben: Egal wie sehr Sie oder Ihr Gegenüber angespannt sein mögen, lassen Sie sich nicht von Ihren Emotionen einholen, sondern bleiben Sie sachlich. Bringen Sie Kritik konstruktiv und diplomatisch an. Im schlimmsten Falle brechen Sie ein heikles Gespräch lieber ab und vertagen es.
  • Einfühlungsvermögen zeigen: Signalisieren Sie, dass Sie die Ansichten Ihres Gesprächspartner nachvollziehen können. Arbeiten Sie mit „Ich verstehe deine/Ihre Meinung, aber…“-Botschaften.
  • Sachlich argumentieren: Wenn Sie besonders daran interessiert sind, Ihr Gegenüber unbedingt von Ihrer Sache zu überzeugen, legen Sie sich im Vorfeld aussagekräftige Argumente zurecht. Bedenken Sie auch, welche Einwände bzw. Gegenargumente Ihr Gesprächspartner einbringen könnte, um entsprechend darauf reagieren zu können. Bereiten Sie sich emotional auf einen möglichen Misserfolg vor, damit Sie gegebenenfalls diplomatisch damit umgehen können.